Red Veil
Verfasst am 01. September 2018 von Michael Klein (Kategorie: Band Of The Month, Interviews, Regionale Bands) — 3.828 viewsWer vor einigen Monaten dem gemeinsamen Konzert mit Third Wave und Mad Sanity beigewohnt hat, der dürfte sich sicherlich an Red Veil erinnern, denn die Band hat einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Auch wir haben die Band nicht vergessen und haben uns die Musiker nun endlich mal für ein kleines Interview geschnappt…
Metal-Aschaffenburg: Hi! Hat euch euer Gig und die beiden Bands in Aschaffenburg damals denn gefallen?
Red Veil: Gude! Auf jeden Fall! Die Stimmung im Publikum war klasse und außerdem haben wir uns sowohl musikalisch als auch menschlich sofort mit den Jungs und Mädels von Third Wave und Mad Sanity verstanden. Daher hat der Gig uns gleich doppelt Spaß gemacht! Zudem haben wir uns im Jukuz Aschaffenburg wirklich willkommen gefühlt – super nette Veranstalter! An der Stelle auch nochmals: Danke an Anna von Mad Sanity, die uns als dritte Band für den Abend vorgeschlagen hat!
Bevor wir loslegen – Eure Facebook-Seite gibt nicht so richtig Aufschluss, woher ihr nun genau kommt. Die Karte auf Facebook zeigt irgendwo in die Pampa bei Osnabrück. Richtig dürfte aber irgendwo bei Frankfurt am Main sein, oder?
Ja, fast richtig. Wir kommen grob aus dem Kreis Offenbach, haben aber bis vor kurzem in Maintal in geprobt. Allerdings findet ein Großteil des Songwritings in Marius‘ (Gitarrist) Studio in Offenbach statt, da wir dort detaillierter an den Songs feilen können.
„Black Veil“ ist der Begriff für einen Trauerschleier. Bei „Red Veil“ muss ich jedoch mehr an den Orient, Paläste und Bauchtänzerinnen denken. Was bedeutet euer Bandname für euch?
Haha! Das werden wir tatsächlich öfter gefragt. Allerdings hat unser Name weniger mit dem Orient etc. zu tun, sondern wird von uns eher mit Leidenschaft (rot = Feuer) und Vielseitigkeit/Unvorhersehbarkeit (Schleier im Wind) in Verbindung gebracht. Unsere Musik soll also in einem gewissen Sinne „schleierhaft“ sein, haha.
Euer Sound klingt ziemlich eigenständig. Die Musik ist Progressiv, Groovig, der Gitarrensound hat mich ein bisschen an Primordial erinnert (roh, natürlich-wild, ungestüm).
Wie beschreibt ihr euren Sound und welche Einflüsse bilden euer Fundament?
Schwierige Frage! Wir würden unseren Sound eher als dynamisch und fokussiert beschreiben. Die Bandbreite reicht von räumlich, atmosphärisch hin zu druckvoll, aggressiv und perkussiv/rhythmusorientiert.
Unsere größten Einflüsse sind Bands wie Periphery, Toska und Tesseract.
Ihr habt gerade einen dritten Gitarristen in die Band geholt. Welche zusätzlichen Möglichkeiten lassen sich jetzt für euch umsetzen?
An vielen Stellen in unseren Songs verwenden wir Clean-, Ambient- oder Lead-Layer, die zusätzlich zu den Rhythmusgitarren dazukommen. Dank der drei Gitarristen können wir die Breite und den Druck der Rhythmusparts nun erhalten, während einer von uns ein Layer spielt. Zudem haben wir während des Songwritings in Marius‘ Studio oftmals drei (oder sogar mehr) gleichzeitig ablaufende, unterschiedliche Gitarrenparts geschrieben/aufgenommen und können diese nun auch live umsetzen. Da wir auf diese zusätzlichen Melodien, Layer etc. nicht verzichten wollten, war es nur eine Frage der Zeit, bis wir einen dritten Gitarristen ins Boot holen. Abgesehen davon haben wir jetzt eine weitere kreative Kraft in der Band! Grundsätzlich funktioniert dieses Konzept bei uns ähnlich wie bei den Jungs von Periphery.
Und werdet ihr damit nicht Feind aller Jungen-Kultur-Zentren-Tontechniker?
Da wir größtenteils auf analoge Amps verzichten, ist das einzige Problem tatsächlich der Platz auf der Bühne. Denn dank Amp-Modeling à la Fractal Audio Axe-Fx hat es der Tontechniker mit uns sogar relativ einfach. Wir haben unsere Gitarrensounds bestmöglich aufeinander abgestimmt und können diese dann ohne akustikbedingte Einwirkungen der Location via XLR ins Mischpult geben. So bleibt unser Gitarrensound von Show zu Show konstant und der Tontechniker möglichst stressfrei. Aber hey, ein bisschen Verlust gibt’s live ja schließlich immer.
Ihr seid mit Aufnahmen beschäftigt – wann können wir denn mit einem Release rechnen und was wird uns erwarten?
Voraussichtlich wird man uns schon Ende diesen Jahres (2018) auf Spotify, YouTube und Co. zu hören bekommen!
Das wird definitiv keine EP, zu der man gut einschlafen kann! Stattdessen kann man sich auf sechs vielseitige, teils polyrhythmisch-progressive Songs freuen, die das Rhythmusgefühl des ein oder anderen gelegentlich mal auf die Probe stellen könnten.
Danke für das kleine Interview!
Danke ebenso! Jederzeit gerne wieder!