Retaliation – „Seven“

Zweitschlag

Nachdem ihre Debüt-EP „Enticing“ erschienen ist, hatten Retaliation den Entschluss gefasst, auf ihrer neuen Platte ihren Stil etwas vielfältiger zu machen und um mehr progressive Elemente zu erweitern. Mit „Seven“ ist dieses neue Werk nun erschienen, doch ist ihnen das Vorhaben gelungen?

Ohne Intro oder solchen Schnickschnack geht es mit „Hope Of Zion“ brachial los, doch zeigt sich bald, dass die Jungs aus Marktheidenfeld Gespür für Melodien haben. Im zweiten Song „Tragedy Of The Servant“ weicht das Gebolze etwas Subtilerem, das Riffing ist ausgeklügelter und hat mehr Gesicht. Besonders interessant ist, dass sie Teile aus Goethes „Faust“ im Text verarbeitet haben. „Textures Of Sin“ ist ein ausgefeiltes Instrumentalstück, in dem sich zeigt, wie schnell das Gitarristenduo Welsch/Schneider die Finger über das Griffbrett fliegen lassen kann; passend dazu trommelt Marc Schumann im Hintergrund als ginge es um sein Leben – beeindruckend!

Melodien, welche entweder gezielt in den Vordergrund gerückt oder geschickt mit dem Rest des Songs verwoben werden – das ist es, was dieses Album so ansprechend macht. Diesen Stil sollten sie beibehalten, dann dürfte der Erfolg nur eine Frage der Zeit sein.

Das geplante Vorhaben ist Retaliation mit ihrem ersten Langspieler absolut gelungen; die Stücke sind allesamt heftiger Death Metal, der aber dank der Melodiebögen nie eintönig oder undurchdacht wirkt. Damit sind sie absolut zu Recht die erste deutsche Band, die bei Unique Leader unter Vertrag genommen wurde. (ma)

Bewertung: 11/15 Punkte
Genre: Death Metal
Herkunft: Deutschland
Label: Unique Leader Records
Veröffentlichungsdatum: 17.08.2010
Homepage: www.MySpace.com/RetaliationDeath

Tracklist

1. Hope Of Zion
2. Tragedy Of The Servant
3. Wrath Defied
4. The Transience Of Existence
5. Disrupted Comprehension
6. Textures Of Sin
7. Ominious Greed
8. An Ancient Wisdom
9. Unsympathetic
10. The Rise Of Zion