Irdorath – „Dekonstrukteur des Fleisches”

Verfasst am 16. Januar 2012 von Michael Klein (Kategorie: CD-Rezensionen) — 1.986 views

Dekonstruktion

Deutschsprachiger Death Metal fristet immer noch ein Schattendasein. Warum? Vor allem, weil er gepaart mit genretypischer Lyrik schnell ziemlich bescheuert klingt.
Außer Abrogation will mir spontan niemand einfallen, der diese Gratwanderung halbwegs meistert (bevor jetzt gemeckert wird: Eisregen machen in meinen Ohren beides nicht: Death Metal und gute Lyrik).

Nun versuchen die Österreicher Irdorath sich mit ihrem zweiten Album in diesem recht konkurrenzarmen Metier zu etablieren. Das Ergebnis „Dekonstrukteur des Fleisches“ ist ein grenzwertiger Tanz auf dem oben erwähnten Grat, bei dem der Tänzer letztendlich auf die falsche Seite fällt.
Im Gegensatz zur Musik (guter, harter, klassischer Todesmetall) sind es genau die Texte, die – wie befürchtet – oftmals einen zu kitschig-primitiven Eindruck hinterlassen und das Gesamtpaket abwerten. Man hat das Gefühl, dass hier einfach nur versucht wurde durchgehend möglichst „krass“ zu wirken.

Zur Verteidigung sei noch angemerkt: „Dekonstrukteur des Fleisches“ spiegelt nicht unbedingt den aktuellen Stand der Band wieder. Sänger Markus Leitner, der auf der Scheibe zu hören ist, ist inzwischen gar nicht mehr in der Band. Die Jungs arbeiten aber bereits am Nachfolger – und können dort vielleicht noch nachlegen. (mk)


Bewertung: 8/15 Punkte
Genre: Death Metal
Herkunft: Österreich
Label: Massacre Records
Veröffentlichungsdatum: 27.01.2012
Homepage: www.MySpace.com/IrdorathOfficial

Tracklist

  1. Dekonstrukteur des Fleisches
  2. Freitodzwang
  3. Blindheit
  4. Unter flammenden Laternen
  5. Stummheit
  6. Fleischgeword’ner Antigott
  7. Bald ersäuft die Menschenbrut
  8. Das stolze Tier
  9. Spiegelscherben
  10. Taubheit


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