Cold Skin Burning
Verfasst am 14. Oktober 2011 von Fallen (Kategorie: Band Of The Month, Interviews) — 3.266 viewsKrise überstanden!
Cold Skin Burning gibt Antwort
Cold Skin Burning (CSB) haben sich in 5 Jahren Bandgeschichte schon einen Namen in der Metalcoreszene im Großraum Frankfurt erspielt, doch dieser Name drohte vor Kurzem zu bröckeln, denn eine Bandkrise machte es CSB schwer. Christian Lübke hat sich freudigerweise wieder unseren Fragen gestellt und erzählt uns vom „Neubeginn“ von CSB.
Metal-Aschaffenburg: Erst einmal vielen Dank für die Bereitschaft fürs Interview. Gehn wir gleich voll rein in die Tüten!
Christian: Hi Matt, sehr gerne. Sind ebenfalls erfreut, uns einigen deiner Fragen stellen zu dürfen. Aber du hast recht, lass uns reinhauen!
Die letze Zeit war keine leichte für euch, denn es kam zu einem Umbruch in der Besetzung und es war evtl. sogar ungewiss, ob CSB weiter existieren wird. Erzähl doch einmal, wie es zu den personellen Schwierigkeiten kam, wie sie gelöst wurden und was es für Auswirkungen auf eure Musik und Zukunft hat.
Ja, vor geraumer Zeit war’s bei uns wie im Elektrizitätswerk. Alles stand unter Spannung. Es ist ganz natürlich, dass es in einer Mannschaft immer wieder mal zu Meinungsverschiedenheiten und auch hitzigen Debatten kommt. Leider ist es halt auch manchmal so, dass man nicht immer auf einen gemeinsamen Nenner kommt und dann aber auch die Konsequenzen daraus ziehen sollte. Ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich an dieser Stelle, im Sinne aller Beteiligten, nicht ins Detail gehen möchte; sind doch keine Tratschtanten. Letztlich kam es dann zur Trennung bzw. vorzeitigen Auflösung der Band.
(Selbstverständlich, so etwas sollte privat bleiben)
Wir hatten wirklich nicht mehr vor, Cold Skin Burning weiterzuführen. Wenn man aber einmal, im musikalischen Sinne, auf Entzug gesetzt ist, realisiert man doch sehr schnell, welchen Einfluss die Musik, das Bandleben und sogar der ranzige Duft eines Proberaumes auf das eigene Leben hat – es fehlt einfach etwas. Nach nur einem Monat Pause haben Babak, Martin und ich dann den Entschluss gefasst, CSB nochmals eine Chance zu geben und das war im Nachhinein die beste Entscheidung überhaupt. Auf eine Anfrage nach einem neuen Sänger hat sich überraschenderweise Patrick gemeldet, der die Band mitbegründet hat und diese drei Jahre mit uns aufgebaut hat, bevor er CSB aus familiären Gründen verlassen musste. Recht schnell war dann ein Probetermin gefunden und ich muss sagen, es hat GEROCKT! Ich glaube, wir haben mit „For My Pleasure“ losgelegt. Nach vielleicht 60 Sekunden waren alle Mann mit einem breiten Grinsen am Abgehen; Patrick konnte sein Lachen während den Shouts auch nicht mehr zurückhalten. Es hat sofort gefunkt und es war irgendwie so, als wären wir nie getrennt gewesen. Man könnte sagen, wir haben gelernt uns auf unsere Wurzeln zu besinnen und deutlich mehr Abwechslung und Power in unsere Songs zu stecken. All die Geschehnisse der letzten Zeit und der daraus resultierende unbedingte Wille wieder Vollgas zu geben, haben uns beim Songwriting sehr beeinflusst und mit Patrick haben wir ein Sprachrohr, das Cold Skin Burning auf den Punkt bringt. Für die Zukunft heißt das schlicht und einfach, dass wir den Weg, den wir vor fünf Jahren begonnen haben bedingungslos fortsetzen werden und mit ganzer Kraft unsere Ziele erreichten möchten.
Ihr seid ja zur Zeit schwer beschäftigt mit euren Aufnahmen. Wie kommt ihr mit eurer Arbeit an der neuen Scheibe voran? Gibt es ein Konzept, an dem ihr arbeitet oder sind die Songs unabhängig voneinander?
Wir haben vor ca. zwei Monaten den Entschluss gefasst, zunächst auf Shows zu verzichten und uns ganz der Arbeit an unserer neuen Platte zu widmen. Diese Entscheidung haben wir bis jetzt auch nicht bereut. Es ist natürlich verdammt viel Arbeit und so manches Wochenende musste bereits geopfert werden, doch bis jetzt läuft alles nach Plan und wir sind zuversichtlich, den geplanten Releasetermin im November einhalten zu können. Ins Detail möchte ich selbstverständlich nicht gehen, aber ich kann verraten, dass es einen saftigen Mix aus „Alt und Neu“ auf die Ohren gibt und die CD sicherlich einige positive Überraschungen bereithalten wird. Die Songs sind weitgehend unabhängig voneinander, da jeder Song für sich ’ne Hausnummer ist. Aber in ihrer Gesamtheit vermitteln sie bestimmte Geschehnisse und Botschaften. Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden, nachdem er reingehört hat. Den Titel „Anvil’s Core“ darf ich schon ankündigen und dieser steht auch für das Konzept der Platte. Wucht, Kraft und rasende Wut bestimmen nicht nur die Texte sondern auch die Songs selbst. Wir sind definitiv alle der Ansicht, dass diese Scheibe qualitativ das Beste wird, was wir als Band jemals veröffentlicht haben. Man darf also gespannt sein, ob wir unser Versprechen halten können, aber ich denke ja.
Haha, gibt es eine Band, die nicht sagt, dass die neue Scheibe die beste ist, die sie je gemacht hat? – schlimm wär‘ es! Wenn eure neue CD eine Sportart wär – welche wär‘ es und warum?
Das ist ja mal eine gute Frage. Wenn ich dazu noch uns als Band an sich und jedes einzelne Mitglied dazurechnen darf, wäre es mit Sicherheit Fußball. Jeder hat in CSB seine bestimmten Pflichten und Aufgaben. Wie die Spielerpositionen beim Kicken. Wir sind eine Mannschaft, die ohne den anderen nicht effektiv spielen könnte. Sei es Öffentlichkeitsarbeit, Promotion, Designarbeiten oder einfach der Moralapostel, der die ganze Truppe antreibt und zusammenhält. Jeder hat seine Aufgabe und erfüllt diese Tag für Tag.
Wann wird sie genau rauskommen und wie nehmt ihr sie auf?
Wie schon erwähnt, peilen wir Mitte November als Release an. Wer aufmerksam unsere Homepage studiert, kommt vielleicht drauf, wann genau es sich am besten anbieten könnte. Wir haben das große Glück, dass sich unser Sänger Patrick, während seiner „Auszeit“ ein eigenes Homerecording-Studio aufgebaut hat, in dem wir uns austoben dürfen. Es macht richtig Spaß, bei jedem Recording-Schritt dabei zu sein. Obwohl Patrick auch manchmal ein richtiger „Peitschenschwinger“ sein kann, was positiv zu verstehen ist, herrscht bei jeder Session eine geschmeidige Stimmung. An dieser Stelle ist eine kleine Schleichwerbung sicher nicht verboten. Checkt auf Facebook doch mal „Bandmember Recordings“ . Der Aufnahmeablauf orientiert sich am klassischen Prozedere: Drums, Bass, Gitarren und am Ende die Vocals. Sobald alle Takes im Kasten sind, geht’s ans Master und PreMaster. Soundtechnisch darf man einen erdigen und punktgenauen Silberling erwarten.
Wo siehst du CSB in 5 Jahren?
Puhhh, schwer zu sagen. Nun muss ich aufpassen, dass ich nicht in Wunschvorstellungen abdrifte, und realistisch bleibe. CSB existiert seit 2006, in fünf Jahren würden wir also auf eine 10-jährige Bandgeschichte zurückblicken dürfen. Da wir in dieser langen Zeit sehr viele super Menschen kennengelernt haben und der Name Cold Skin Burning in den Jahren doch eine kleine Bekanntheit erlangt hat, wünsche ich mir persönlich und für die Jungs, dass es genau so weitergehen wird und wir vielleicht eines Tages den großen Traum eines Plattenvertrages erfüllt bekommen. Bis es soweit ist möchten wir einfach nur weiterhin Spaß haben, viele Shows spielen und neue Bekanntschaften knüpfen. Auch wenn es abgedroschen klingt ist die Musik unser Leben und wir genießen jede Minute mit unseren Instrumenten in der Hand. Aus diesem Grund sollte man auch realistisch bleiben und sich nicht in seinen Zielen verlieren. Wir wissen, wie schwer es unser Genre heutzutage hat und genau aus diesem Grund stehen die Freude an unserer Musik und unsere Freundschaft innerhalb der Band immer im Vordergrund.
Ich kann zumindest sagen wo ich euch in 5 Jahren sehe: Bei einem weiteren Interview mit uns! Vielen Dank mal wieder für das Gespräch. Wir freuen uns auf eure neue Scheibe und baldige Auftritte und sind gespannt was ihr schönes bereithaltet. (mat)
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