Sikaryus – „Drifted Visions“
Verfasst am 24. Mai 2011 von Michael Klein (Kategorie: CD-Rezensionen) — 2.409 views
Attentäter
Mit dem Begriff sicarius bezeichnete man in der Antike einen Attentäter. Als ein solcher versteht sich das Nordrhein-Westfälische Trio Sikaryus nicht. Eher als Verfechter von traditionell norwegischem Black Metal.
Denn genau diesem widmet sich die Band auf ihrem zweiten Demo „Drifted Visions“.
Alleine der Unterschied, statt einem klassischen Schwarz/Weiß-Cover auf die Farbe Rot zu setzen zeigt, dass die Truppe aus Bochum sich nicht aus purem Nacheifern existiert, sondern durchaus gewillt ist, eigene Spuren zu hinterlassen.
Auch auf musikalischer Ebene ist das zu erkennen. Klar dominierten kaltes Riffing und (gewollt) rumpelig-scheppernder Sound in Tradition der alten Helden der Szene. Es finden sich jedoch auch viele punkig-räudige („Witchcraft“) sowie thrashige Elemente im Sound von Sikaryus. Dazu kommen einige Riffs, die auch gut zu einer Stoner-Band passen würden (am deutlichsten ebenfalls in „Witchcraft“). Das deutsch gesungene „Das Mädchen“ weckt sogar Erinnerungen an alte Eisregen.
Die Vielseitigkeit ist zugleich größte Stärke als auch größte Schwäche des Demos, denn man kann noch nicht wirklich erahnen, wohin die Reise von Sikaryus in Zukunft geht.
Wer also rein traditionell behaftete Klänge sucht, der wird wahrscheinlich vor „Drifted Visions“ zurückschrecken. Wer sich am Aufbrechen diverser Konventionen jedoch nicht stört, der sollte auf der Bandpage auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren. (mk)
Bewertung: 7/15 Punkte
Genre: Black Metal
Herkunft: Deutschland
Label: Eigenvertrieb
Veröffentlichungsjahr: 2011
Homepage: www.Sikaryus.de
Tracklist
- Witchcraft
- Seelenpein
- Das Mädchen
- Black Fire
- Darkened Lie The Paths Before Me
Tags: Drifted Visions, Sikaryus
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