Mastodon – „Crack The Skye“
Verfasst am 06. März 2009 von Michael Klein (Kategorie: CD-Rezensionen) — 2.900 views
Ein neues Meisterwerk?
Ich muss zugeben: Auf dieses Album war ich richtig gespannt. Haben die vier Amis doch bereits drei sämtliche Stile sprengende Alben veröffentlicht und mit deren Songs auf gemeinsamen Touren mit Slayer oder Tool für heruntergeklappte Kiefer gesorgt. „Crack The Skye“ steht nach „Remission“ (Feuer), „Leviathan“ (Wasser) und „Blood Mountain“ (Erde) jedoch für viel mehr als nur das Element Luft. Laut Schlagzeuger Brann Dailor ist „Crack The Skye“ eine multidimensionale Reise, die den Protagonisten des Konzepts von der Gegenwart über die Sphäre der Geister bis in die Zeit von Rasputin entführt.
Das Album wird von „Oblivion“ zuerst mit schweren, trägen Riffs eröffnet, ehe nach kurzer Zeit das Tempo leicht ansteigt und die Gitarren zusammen mit dem hypnotischen, leicht Ozzy-artigen Gesang das überraschend eingängige Stück nach vorne treiben.
Es folgt die erste Singleauskopplung „Divinations“. Nach einem freakigen Intro mutiert der kürzeste Song des Albums zu einer schnellen, progressiven Abfahrt.
„Quintessence“ startet mit Classic-Rock-Melodien, bevor wilde, aber nachvollziehbare Griffbrettfrickeleien die Herrschaft übernehmen. Auch hier überwiegt die Melodie und lässt die Progrock-Wurzeln der Band weit nach vorne treten. Mastodon meets Rush.
„The Czar“ stellt mit über zehn Minuten Laufzeit den ersten Standpfeiler von „Crack The Sky“ dar. Psychedelische, von Hammond-Orgel umsponnene Melodien verwandeln sich langsam in staubigen Stoner-Rock mit treibenden Riffs im Midtempo.
„Ghost Of Karelia“ steigert das Tempo dann wieder ein wenig – auch wenn inzwischen offensichtlich ist, dass Mastodon deutlich mehr Augenmerk auf ihre Inspirationsquellen wie King Crimson oder andere Prog- und Classic-Rock Meister gelegt haben.
Bis hier ist das Album eine staubige, spannende und Reise, die man so sicher nicht von Mastodon erwartet hätte. An der überraschend ruhigen Grundstimmung ändert sich auch mit dem Titeltrack „Crack The Skye“ nichts – auch wenn Neurosis-Sänger Scott Kelly die Band hier bei ein paar der wenigen harten Momente am Mikrofon unterstützt.
„The Last Baron“ bildet dann schon den Abschluss des Werkes und fasst in dreizehn Minuten alles Gehörte in einem monumentalen Epos mit allen Trademarks der Band zusammen.
Wer hätte gedacht, dass das Quartett drei Jahre nach dem heftigen „Blood Mountain“ ein derart mit Ideen gespicktes, fast schon chilliges, Prog-lastiges Werk auf die Massen loslässt. Die geneigten Hörer werden ein Album zu hören bekommen, welches seine wahre Kraft und Qualität mit jedem weiteren Durchlauf mit Sicherheit noch viel stärker entfalten wird. Dafür sorgt unter anderem auch die transparente, direkte Produktion von Brendan O’Brien (AC/DC,…). Die Erstauflage wird übrigens in einer fantastischen 3D-Wurmloch-Faltbox ausgeliefert. Zugreifen! (mk)
Bewertung: 12/15 Punkte
Genre: Progessive Metal
Herkunft: USA
Label: Warner Music
Veröffentlichungsdatum: 20.03.2009
Homepage: www.MastodonRocks.com
Tracklist
- Oblivion
- Divinations
- Quintessence
- The Czar
- Ghost Of Karelia
- Crack The Skye
- The Last Baron
Tags: Crack the Skye, Mastodon