The Soundtrack Of Aschaffenburg – „The Soundtrack Of Aschaffenburg“

Verfasst am 01. Januar 2011 von Gringer (Kategorie: CD-Rezensionen) — 3.240 views

Wo gesungen wird, da lass dich nieder…

Das Aschaffenburg für seine Größe überproportional viel gute Musik hat, wusste ich ja, aber so viel und so Gutes? Nun haben alle ein Leichtes, es auch zu erfahren. Dafür muss man sogar nicht mal aufs Konzert (sollte man aber), sondern genießt bequem die neue Frizz-Ausgabe und hört nebenbei den „Soundtrack Of Aschaffenburg“, wie von mir heute am Neujahrstag praktiziert.

Da müsste für jeden Geschmack was dabei sein. Für mich als gemeinen Metaler auch nett eine CD im Haus zu haben, wenn Mutti mal zum Kaffee kommt. Dann gibt’s nicht nur Krach (zum Glück aber auch), sondern viel Verträgliches. Und das Beste: man kann schön angeben und sagen: Ja, ist alles hier aus unserem beschaulichen Städtchen. Also Geschmack hin oder her – ich war von der Professionalität einiger Tracks mehr als überrascht und frage mich, warum die Radiolandschaft nicht wie der „Soundtrack Of Aschaffenburg“ gestaltet ist! Dann würde ich sicher auch wieder Radio hören, denn hier ist Qualität drauf.

Hervorheben möchte ich auf jeden Fall Set Alight (mein Lieblingssong auf der CD). Ich dufte die Herren schon auf dem „Regenwaldfestival“ sehen und fand sie leider nicht so gut. Umso mehr freue ich mich, dass dieser Sampler sie in mein Herz getrieben hat. Top! Muse-Freunde: anhören! Ebenso unter den Top 5 landen Hörspiel, deren Qualität man schon zu Teilen in den leider aufgelösten Crooked Shoes bestaunen konnten und hier also auch wieder beste Musik bekommt. Gleichfalls Untertagen, Orange Amber, Spielplatzkinder und Lene Wood. Die drei Letztgenannten entsprechen zwar nicht meinem Geschmack, sind aber ihrem Genre entsprechend sehr gut und werden ihre Anhänger finden.

Meinem Gehör entspricht eher das etwas krachige Repertoire, vertreten mit Apathy und Together. Erstgenannte haben leider den schlechtesten Sound der CD, aber darüber muss man wohl mal wegsehen.

An der Zusammenstellung ist sicher nicht viel zu meckern, obwohl ich mich frage, ob man den Stadthallenfüllenden Boppin’B hier auch noch eine Plattform geben muss? Dafür fand ich die Songauswahl für Illectroinic Rock sehr gut. Großes Lob auch für den Mut, Perlen wie Couchanchair draufzupacken. Das ist Kunst, der ich ohne den Soundtrack wohl nicht begegnet wäre.

Meines Erachtens ist zu wenig Metal auf dem Soundtrack, und – fairerweise gesagt – auch zu wenig Hip Hop. Ich würde mir ja Rap Premium League anhören, aber mit dem Schlagerwehmutsgedudel im Hintergrund geht das leider nur einmalig. Das hier so die ein oder andere noch bekannte Band aus AB fehlt liegt daran, dass nur Bands mit neuem Material in Frage kamen.


cd_abhoern_2011_tsoa

Bewertung: –/15 Punkte
Genre:
Diverse
Herkunft:
Deutschland
Label:
AbHörn
Veröffentlichungsdatum:
31.12.2010
Homepage:
www.AbHoern.de

Tracklist

  1. Boppin’B – Mercury
  2. Jennifer Washington – Let’s Make A Sign
  3. CJ Taylor – Hier kommt CJ
  4. Hörspiel – Hellwach
  5. Untertagen – Was Für Mich War
  6. Set Alight – Cold At Heart
  7. Illectronic Rock – Breath
  8. Coruscant Highway – Far From Home
  9. Fitzcarraldo – Howard
  10. United We Fall – We Set Sail
  11. The Apathy – Everlasting
  12. Together – Thunder And Rain
  13. Gold Becoming Silver – It True?
  14. Orange Amber – Narrow Ways
  15. Spielplatzkinder – What Life’s About
  16. Lene Wood – Woodrock
  17. Rap Premium League – No Rhythm No Rhyme
  18. Couchandchair – Capt. Nurensi
  19. Sbasstic – Geröll
  20. My Sleeping Karma – Shiva

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Über Größen wie My Sleeping Karma und Fitzcarraldo muss man wohl keine Worte mehr sagen, außer vielleicht, dass es doch noch eine paar Leute gibt, welche die Bands nur vom Namen kannten und nun endlich mal eine Kostprobe bekommen.

Sicher konnten hier nicht alle erwähnt werden, aber einfach auch deswegen, weil ihr neugierig sein sollt und auch den ganzen Sampler anhören sollt. Finger weg von der Skip-Taste und werdet fündig!

Danke an die bunt gemischte, qualitativ hochwertige Musikszene in Aschaffenburg und ein dickes Danke auch an das Musikbüro Aschaffenburg. Für die Arbeit und das kostenlose zur Verfügung stellen dieser tollen CD! So gebt was wieder – engagiert euch in der Szene, geht auf Konzerte, hört hin! (lkb)


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