Besser als zuvor

Verfasst am 22. Januar 2010 von Michael Klein (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 1.607 views

Eric Fish & Friends

20.01.2010 – Colos-Saal, Aschaffenburg

Bei seinem letzten Gastspiel im Colos-Saal vor etwa zwei Jahren hinterließ der Subway-To-Sally-Frontmann einen zwiespältigen Eindruck. Die den Konzerten sonst innewohnende gefühlvolle Nähe und Besinnlichkeit ist damals zu Teilen kühler Perfektion und Distanz gewichen. Ganz im Sinne des neuen Albums „Alles im Fluss“ soll dies heute jedoch wieder ganz anders werden. Das Quintett konzentriert sich im Verlauf der knapp vier(!) Stunden wieder auf das, was es am besten kann: Stücke zum Zuhören und Nachdenken, die mit viel Emotion und Fingerspitzengefühl stimmungsvoll zum Besten geboten werden.
Der Fokus liegt dabei ganz klar auf dem (erst seit sechs Tagen erhältlichen) neuen Album (auf das Eric sichtlich stolz ist) und wird ergänzt von zahlreichen Bandklassikern wie „Traumfänger“, „Nägel im Kopf“ oder „Anders sein“. Schön auch, dass Eric bei einigen irischen Songs mal wieder zur Flöte griff und dem Auftritt damit wieder eine Nuance mehr hinzufügen konnte – überraschend hingegen, dass vom 2007er-Werk „Gegen den Strom“ fast kein Stück zum Zuge kam. Aber auch so sprang der Funke schnell über. Dieser Funke erwies sich an diesem Abend als besonders berührend und unter die Haut gehend. So bricht bei nahe gehenden Stücken wie „Abschied nehmen“ bei vielen Anwesenden Gänsehaut aus.  Und bei dem Erics vor zwei Jahren verstorbener Großmutter gewidmete „Einfach weg“ stehen nicht nur vielen Zuhörern die Tränen in den Augenwinkeln, sondern auch dem Meister selbst.
Kurz vor zwölf verabschiedet sich dieser dann sichtlich gerührt von den euphorischen Reaktionen von seinen Fans und hinterlässt ein wohlig warmes Gefühl in den Herzen. Ja – dieses Mal war wieder viel besser! (mk)

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