Ritvs
Verfasst am 04. Januar 2024 von Michael Klein (Kategorie: Band Of The Month, Interviews, Regionale Bands) — 1.502 viewsDas Jahr 2024 beginnt mit vielen Highlights. Eines davon dürfte die kommende Release-Show zum neuen Album von Ritvs sein. Wir löcherten die Band vorab mit einigen Fragen.
Metal Aschaffenburg: 2023 dürfte ein spannendes Jahr gewesen sein, denn ihr habt nicht nur das neue Album „Der Tag naht“ veröffentlicht, sondern man darf euch seit kurzem auch als Ritvs vorstellen.
Welche Gründe haben euch zum Namenswechsel bewogen?
Ritvs: Wir wollten einfach einen Neustart, neues Label + die Idee mit dem deutschen Gesang hat uns dazu final bewogen.
Der alte Name wurde oft als albern und edgy wahrgenommen, was uns irgendwie störte. Generell haben wir uns etwas von diesem Hippie Vibe entfernt, was man vermutlich auch an der Musik hört. Der neue Name passt da gut dazu. Es gibt außerdem einige andere meist weiblich besetzte und feministische Bands die das Wort Vulva in ihrem Namen tragen – ich denke da passt der Name etwas besser.
Wie nervös habt ihr diesem Schritt entgegengeblickt? Schließlich habt ihr euch zuvor einen Ruf und Bekanntheitsgrad aufgebaut und man riskiert, wieder einen großen Schritt weiter hinten neu beginnen zu müssen.
Ritvs: Eigentlich garnicht so sehr, in Zeiten von Social Media lässt sich sowas ja doch einfacher umsetzen und verkünden.
Manchmal ist ein Schritt zurück vielleicht auch nicht verkehrt um aus vorher festgefahrenen Abläufen auszubrechen.
Die „technische“ Umsetzung war allerdings eine kleine Herausforderung. Die Artworks der alten Releases mussten beispielsweise angepasst werden, da es Spotify nicht zulässt den alten Bandnamen unter neuem Profil zu zeigen. Bis dann mal alles angepasst war (Bandcamp, Website, Instagram, Facebook, Spotify etc) war es ein ganz schöner Kampf. Aber es fühlt sich auch gut an diesen kleinen Neuanfang gestartet zu haben!
Ihr besetzt mit eurer aktuellen Ausrichtung eine Nische, in der ich keine andere (derzeit aktive) Band verorte. Wie wichtig sind euch Einzigartigkeit und Eigenständigkeit?
Ritvs: Wir wurden in der Vergangenheit nach den Releases auf die deutschen Sachen speziell angesprochen.
Es scheint da wohl ein gewisses Verlangen nach zu geben.
Die Idee mit dem kompletten Album in Deutsch hätte auch in die Hose gehen können, aber es kommt wohl doch recht gut an.
Die Einzigartigkeit resultiert wohl daraus.
Eigenständigkeit war auch auf den früheren Alben und Singles eines unserer Ziele.
Deutsch wird oft als Sprache beschrieben, die zu wenig Vokabular und eine zu harte Aussprache hat, um für Musik geeignet zu sein.
Warum funktioniert unsere Muttersprache ausgerechnet im Krautrock-Bereich so gut? Sind das Hörgewohnheiten, die durch den Einfluss deutscher Bands auf das Genre entstanden sind?
Ritvs: Viele Texte wurden während der Phase des Songwritings verworfen, da es einfach nicht funktioniert hat.
Das hatte aber eher den Hintergrund das es entweder zu Punkig oder zu Schnulzig geklungen hat.
Es gibt und gab unglaublich viele deutsche Autoren, Songwriter und auch beispielsweise Buch-Übersetzer die alles reinhauen und einen mit ihren Ideen und Worten berühren können.
Wir kriegen auch positives Feedback von Leuten die noch nie ne deutschprachige Krautrockband gehöhrt haben.
Das Artwork stammt von Callum Rooney aus Neuseeland. Wie seid ihr auf Callum aufmerksam geworden? Welchen Bezug nimmt das Artwork auf den musikalischen Inhalt?
Ritvs: Callum Rooney ist mittlwerweile kein unbekannter mehr, wir wurden durch das Letzte Wucan Artwork auf ihn Aufmerksam. Er wollte im Vorfeld ein paar Stichpunkte bzgl. Inhalt der Texte und dann kam das Artwork zustande.
Die offizielle Release Show ist am 20.01.2024 im Colos-Saal.
Was können wir von eurer Vorband Midnight Prey erwarten?
Ritvs: Wir sind extrem dankbar, dass die Jungs zugesagt haben.
Ich glaube die werden hier einige neue Fans gewinnen.
Die sind einfach unfassbar gut!
Danke euch! Bis bald!
(mk)