Betraying The Martyrs | Vorbands: Underside & Shrezzers

Verfasst am 25. September 2019 von Michael Klein (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 3.703 views

24.09.2019 – Colos-Saal, Aschaffenburg

Das heute aufspielende, international gemischte Trio hätte mehr als die knapp 100 Besucher verdient.
Doch es ist, wie es ist. Augenscheinlich haben nicht mehr Leute Lust, sich an einem Dienstagabend die Trommelfelle vermöbeln zu lassen.

Shrezzers lassen sich davon jedoch nicht die Stimmung vermiesen und legen einen soliden Gig auf die Bretter. Die Russen haben ihren Sound irgendwo zwischen Coheed And Cambria und Periphery einsortiert. Das Ergebnis könnte zwar etwas mehr Druck vertragen (ein Bassist fehlt, die Gitarren tönen ziemlich leise), funktioniert aber ganz gut. Originell wird es, wenn das Quintett ihren Saxophonisten in den Mittelpunkt stellt. So können die Jungs trotz eher geringen Härtegrades am Ende einen verdienten Applaus einfahren.

Applaus bekommen auch Underside. Sogar ein kleiner Moshpit hat sich die Band aus Nepal (!) am Ende erarbeitet. Das passt, denn der heftige Sound, der vom perkussiven Spiel des Schlagzeugers vorangetrieben wird kommt gut an und erinnert in seinen besten Momenten an Bands wie Slipknot oder Fear Factory (ohne Industrial-Elemente).

Anschließend hat die französische Deathcore-Institution leichtes Spiel, das angestachelte Publikum noch weiter mitzureißen. Ich muss gestehen, dass die elf Jahre, seit denen Betraying The Martyrs existieren, bisher komplett an mir vorbei gegangen sind – doch was ich heute sehe und höre, gehört definitiv in die Genrespitze. Vor allem die Songs des neuen Albums „Rapture“ schlagen live mehr als ordentlich ein. Das sehen die knapp 100 Anwesenden wohl genauso und lassen sich zu Wall Of Death und Circle Pits anstiften. Kann man so stehen lassen! (mk)

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