Sikth – „The Future In Whose Eyes?

Verfasst am 14. Juli 2017 von Michael Klein (Kategorie: CD-Rezensionen) — 1.885 views

Kann man als Mitbegründer des „Djent“ dem Genre Anno 2017 überhaupt noch etwas hinzufügen oder ist selbiges zum stilistischen Gefängnis geworden?
Bereits die sensationelle EP „Opacities“ ließ Skeptiker aufhorchen und Fans verzücken. Sikth bewiesen damit, dass sie nichts von ihrem Pioniergeist verloren haben und immer noch in der Lage sind, vollkommen Schubladenbefreite Musik zu erschaffen, in denen der selbst mitgeprägte Begriff „Djent“ allenfalls als Orientierungswert dient.

Doch gelingt dies auch auf Albumlänge?

Auf jeden Fall! Schon der vollkommen verrückte Auftakt „Vivid“ (dessen Zeile „Oh look, there is an elevator!“ sich wie eine Stahlschraube ins Hirn frisst), macht mit seinem Weg von vertrackten Riffs über einen sehnsüchtigen Refrain bis hin zum epischen Mastodon-Ende alles richtig.
Als ob es nichts wäre, verbraten die Engländer kurz danach eine Prog-Übernummer wie „The Aura“ und schaffen es trotz berstender Stilvielfalt mit einem Stück wie „Golden Cufflinks“ noch zu überraschen.
Dazwischen immer wieder die auch von „Opacities“ bekannten, rezitierten Texte, die selbst nach vielfachem Hören keineswegs stören, sondern irgendwie so untrennbar in dieses verworrene Sikth-Geflecht gehören, dass man diese nicht heraustrennen mag.

Keine Frage: „The Future In Whose Eyes?“ ist DAS Jahres-Highlight im Bereich experimenteller Musik! (mk)


Bewertung: 14/15 Punkte
Genre: Progressive Metal
Herkunft: England
Label: Millennium Night
Veröffentlichungsdatum: 02.06.2017
Homepage: www.Sikth.band

Tracklist

  1. Vivid
  2. Century Of The Narcissist?
  3. The Aura
  4. This Ship Has Sailed
  5. Weavers Of Woe
  6. Cracks Of Light
  7. Golden Cufflinks
  8. The Moon’s Been Gone For Hours
  9. Riddles Of Humanity
  10. No Wishbones
  11. Ride The Illusion
  12. When It Rains


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