Heisskalt | Vorband: An Early Cascade

Verfasst am 24. April 2014 von Gringer (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 4.110 views

23.04.2014 – Colos-Saal, Aschaffenburg

Niemand geringeres als Mathias Bloch von Heisskalt kündigte die Vorband An Early Cascade an – und zwar, weil es großartige Jungs seien, die ein großartiges Album haben und es zudem großartig ist, dass sie mit Heisskalt auf Tour sind. Und er sollte mit allem Recht behalten. Maik Czymaras Stimme liess mich erst vermuten, dass hier eine Art ruhige An Early CascadeIndie-Kugel geschoben wird, aber schon der zweite Song bewies, dass hier nix geradlinig laufen, sondern gerockt wird. Der frühe Versuch einer „Wall Of Hugs“ nahm die Stimmung erst etwas raus, da das Publikum nicht recht wusste, wann loszulaufen ist. Als es dann doch klar war, rannte man sich allerdings über den Haufen wie die Großen. Auffällig war, dass die Mädels sämtlichen Pogo anfingen. So werden keine Herren aus den Buben, also ran ans Zeug! Aufregend waren die zum Teil seltsam anmutenden Töne, die Gitarrist Daniel Strohhaecker seinem Instrument entlockte. Der barfüssige Gitarrist spielt äußerst interessant. Als letztes Lied schien die ebenfalls aus Stuttgart kommenden Jungs eine Ballade zum besten geben zu wollen und gerade als ich mir dachte, dass nun doch ein durchschnittlicher Song Einzug in die Setlist findet, fing Sänger Maik an wie wild mit einem Tamburin über die Bühne zu rasen und der Song entgleiste einfach nur herrlich. Der Derwisch war weg und der Rest baute eine wunderbare Musikwand auf, die von einer sehnsuchtsvollen Melodie durchzogen wurde. Ein toller Schlusspunkt – oder wie würde Mathias von Heisskalt sagen: großartig. Die Musik ist bei einer knappen halben Stunde nicht zu erfassen, sodass man sich die Qualität und die Besonderheiten sicher nur durchs Hören des Albums eröffnen kann. Also kaufen, hören und großartig finden.

HeisskaltDer recht luftig gefüllte Colos-Saal; bestückt mit erwartungsvoller Jugend – und sie wurden beschenkt. Frontmann Mathias brauchte kaum Regieanweisungen geben. Die Fans sangen und klatschten mit, als ob sie nur Heisskalt kennen und hören würden. Es wurde getanzt und gehüpft, Moshpit(chen) gemacht – einfach
eine einzige Party gefeiert. Heisskalt – von Haus aus bescheiden – waren ernsthaft dankbar für jeden erschienen Gast und wahrlich berührt als mehrfach „Heisskalt“-Sprechchöre gestartet wurden. Selbstverständlich wurden alle Hits von „Vom Stehen und Fallen“ gespielt. Herausragend davon: „Nicht anders gewollt“ und „Gipfelkreuz“. Moment… eigentlich war kein schwacher Song dabei. Zudem wurden ein paar alte Perlen rausgeholt. U. a. „Dezemberluft“, zudem sich ein (heute sogar anwesender) Fan den Songtitel tätowiert. Er und alle anderen haben das Lied natürlich genossen. Gemäß heisskalter Traditon durfte ein Freiwilliger zu „Bewegungsdrang“ Mathias‘ Gitarre übernehmen. Dieser Philipp machte das mehr als ordentlich und rockte mit der Band über die Bühne, als ob sie schon oft zusammen geprobt hätten. Nach einer guten Stunde wollten uns die sehr spielfreudigen und rumtobenden Heisskalt auch schon verlassen. Aber nur um dann gleich für „Hallo“ und „Schatz“ zum Besten zu geben. Dass Mathias kurz den Text vergisst interessiert nicht, weil das Publikum eh alles mitsingen kann. Das Konzert endete mit einem wunderschönen Endbild, bei dem An Early Cascade komplett auf die Bühne kamen und im gesamten Saal jeder „Das bleibt hier“ gesungen hat. Perfekter Schluss. Die kommen wieder. Und alle die da waren auch. Ganz sicher. (lkb)

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