Soulfly | Vorbands: Incite, Lody Kong

Verfasst am 19. Juli 2013 von Michael Klein (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 2.051 views

16.07.2013 – Colos-Saal, Aschaffenburg

Max Cavalera müsste sich heimisch fühlen bei den hiesigen Temperaturen. Tagsüber herrschten in Aschaffenburg über 30 °C und bei Öffnung der Pforten des Colos-Saals liegen sie immer noch weit über der 20°-Schwelle. Gut, dass der offizielle „Club des Jahres“ über eine gut funktionierende Klimaanlage verfügt.

Lody Kong 1Dieser geht zwar noch vor dem Headliner die Puste aus, aber beim Auftakt mit Lody Kong bleiben die Temperaturen noch weitestgehend angenehm. Denn außer den vier Jungspunden (darunter Max‘ Sprösslinge Igor Cavalera Jr. und Zyon Cavalera) bewegt sich sonst noch niemand im Saal. Das mag vor allem an den noch etwas fahrig wirkenden Songs liegen, die trotz bemühter und energiegeladener Performance einfach nicht so richtig zünden wollen. So verpufft die Mixtur aus Brasil-Thrash, Nirvana und einem Schwung Groove weitestgehend ohne Effekt. Trotzdem Respekt – das muss man in diesem Alter erstmal nachmachen!

Incite 1Was Incite im Anschluss abliefern, ist schon beinahe als Kontrastprogramm zu bezeichnen. Aus dem Stand ist das Publikum mitgerissen, das Thermometer steigt mit jedem Song um einen Grad und die heftigen Thrash/Death-Songs der US-Amerikaner zeigen verheerende Wirkung (Pits und Wall Of Death inklusive). Im Fokus steht Sänger Richie Cavalera (Max‘ Stiefsohn), der sich vollkommen aufgedreht und mit viel Enthusiasmus agierend die Lunge aus dem Leib brüllt. Dass die Chose an manchen stellen neutral betrachtet etwas stumpf ist, stört niemanden. Incite gehen nach 40 Minuten als strahlende Sieger von der Bühne und werden (auch nach dem Konzert am Merchstand) von dem Aschaffenburgern mächtig gefeiert. Die Messlatte für Papa Max liegt hoch. Sehr hoch.

Soulfly 3Das wissen auch Soulfly. Geschickt starten sie mit den Klassikern „Prophecy“ und „Back To The Primitive“ ins Rennen und liefern genau das, was die bereits jetzt schon stark schwitzende Menge will. Später noch „Babylon“ und ein paar Sepultura-Classics („Refuse/Resist“, „Arise“ oder „Territory“) nachgeschoben und die Menge tobt und hüpft weiter – vollkommen im Gegensatz zu den Musikern. Dass Max schon seit Jahren nur noch kraftsparend herumsteht und (einhändige sowie selten zu hörende) Akkorde schrammelt, ist ja bekannt, aber selbst Gitarrist Marc Rizzo und Bartmonster/Bassist Tony Cappo wirken heute ein bisschen kraftlos. Nur Zyon Cavalera macht trotz Doppelbelastung am Schlagzeug einen frischen Eindruck. Nun, die meisten der Anwesenden stört das wenig – sie feiern die Soulfly-Knaller bedingungslos ab. Besonders cool sind heute der „Omen“-Hit „Rise Of The Fallen“ und das sperrige, selten gespielte „Roots“-Stück „Straighthate“. Bis zum finalen „Jumpdafuckup/Eye For An Eye“-Medley sind auf diese Weise alle Fans zufrieden gestellt, die solche Songs hören und Spaß haben wollten. Mission erfüllt!

Text: (mk), Bilder: (mst)

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