Betrayal | Vorbands: All Will Know & Final Breath

Verfasst am 19. Juni 2016 von Michael Klein (Kategorie: Konzert-Rezensionen, Regionale Bands) — 46.526 views

17.06.2016 – Colos-Saal, Aschaffenburg

Wenige Wochen zuvor standen Death DTA auf der Bühne des Colos-Saals. Heute stehen dort Betrayal.

Und diese Tatsache macht so viel Sinn. Gleich in vielfacher Hinsicht. Denn beide Bands teilen noch mehr Gemeinsamkeiten als nur die heiligen Hallen des Aschaffenburger Clubs zu bespielen.
_MG_6076Death sind und waren ein großer Einfluss auf den Sound der Local Heroes, was man auf dem heiß erwarteten und heute erscheinenden Debüt „Infinite Circles“, in voller Pracht nachhören kann. Dass das Album ein Kracher geworden ist, müssen wir Euch nicht mehr erzählen. Deswegen kann auch rein gar nichts schief gehen, wenn die Band ebenjenes Werk einmal komplett von Anfang bis Ende präsentiert.
Mit welcher Präsenz und Ausstrahlung die Band eine Bühne wie die des Colos-Saals füllt und wie selbstsicher, ohne jede Scheu und Angst der Auftritt herüberkommt, macht mächtig Eindruck und stellt felsenfest klar: Diese Band ist mehr als reif ist für größere Bühnen!
Nachdem das Publikum von „Infinite Circles“ richtig fett überrollt wurde, schließt die Band mit ein paar Klassikern die Brücke in die Vergangenheit und entlässt die Meute mit einer mächtig stark gespielten Coverversion des Death-Klassikers (nichts passt besser!) „Crystal Mountain“ nach Hause.

Einen nicht minderen Anteil an diesem extrem gelungenen Abend trugen die beiden hochkarätigen Vorbands.

_MG_5831Zuerst sorgten All Will Know für einen heißen Satz Ohren bei den zu diesem Zeitpunkt schon Anwesenden. Die Darmstädter stehen auf der Bühne als hätten sie noch nie etwas anderes gemacht und feuern ihren melodischen Death Metal unters Volk. Mit einer starken Platte wie „Deeper Into Time“ im Gepäck fällt es dementsprechend leicht, sich den verdienten Applaus zu erarbeiten. Toller Auftakt.

Wo All Will Know ihren Death-Metal-Anteil im Sound schön blank poliert haben, ziehen Final Breath diesen mit Absicht durch den Dreck. Schön rotzig und derb ballern deren Stücke durch die Lautsprecher und ernten nicht weniger Applaus. Die ehemaligen Up-From-The-Ground-Initiatoren haben auch trotz fehlendem neuen Album (das letzte Werk „Let Me Be Your Tank“ liegt schon satte 12 Jahre zurück!) nix an Elan verloren und föhnen das Publikum mit Abrissbirnen à la „Bemoaned Animosity“ oder „To Live and to Die“ richtig gepflegt durch.

Dieser Abend ist nicht nur eine wundervolle Release-Show, sondern auch ein Statement für die Stärke der regionalen Szene. Und dieses stellt klar: Der Rest der Nation kann sich Warm anziehen!

Text: (mk)
Bilder: (mst)

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