Früher war alles besser… 2

Verfasst am 12. Januar 2016 von Michael Klein (Kategorie: Stimmen der Szene) — 2.826 views

Mittwoch, 6. Juli 1994, Unterfrankenhalle Aschaffenburg
Sepultura, Obituary, Rollins Band und Voodoocult

Nicht nur Blind Guardian (siehe hier!) beackerten die damalige Unterfrankenhalle in Aschaffenburg, sondern auch Sepultura.
Heute „nur“ noch ab und zu vor ein paar Hundertschaften im Colos-Saal zu Gast, konnten die Brasilianer 1994 die große Halle am Main mehr als ansehnlich füllen. Mit dem frisch veröffentlichten „Chaos A.D.“ (und kurz vor „Roots“) befand sich die Traumbesetzung Max Cavalera/Andreas Kisser/Paulo Jr./Igor Cavalera aber auch ganz klar auf dem Höhepunkt ihres Schaffens.
Leider habe ich mein Ticket von damals nicht mehr – deshalb gibt es diesmal nur ein Tourplakat als Bild. (Nachtrag: Thomas Ries hat uns ein Foto seines Tickets nachgereicht. Danke!)

Sepultura-Chaos-Worldwide-1-284557Aufgeheizt wurden die Fans zuerst von Voodoocult – dem damaligen Metal-Projekt des bekannten Indie-Musikers Phillip Boa (Voodooclub). Auf der Scheibe „Jesus Killing Machine“ gastierten so namhafte Musiker wie Mille, Chuck Schuldiner oder Dave Lombardo. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr genau, welche im Studio involvierten Musiker letztendlich dort letztendlich auf der Bühne standen. Vielleicht kann sich ja von euch jemand erinnern?

Nach dem gelungenen Auftakt verpasste Henry Rollins dem Abend im Anschluss einen ersten Höhepunkt. Der extrovertierte Stiernacken ließ sein brandneues Blues-Metal-Werk „Weight“ auf die Menge los. Rollins stand damals für sehr energiegeladene Shows – und genau eine solche wurde auch diese hier. Einen kleinen Eindruck kann man sich hier machen: https://www.youtube.com/watch?v=oU3wLFh939I – dort gibt es ein Interview und einen Auszug aus dem Gig zu bestaunen.

Wer Obituary heutzutage als starke Liveband bezeichnet, der kann sich sicher sein, dass die Truppe auch vor über 20 Jahren schon zu den besten ihren Genres zählte. Die Show damals stand ganz im Zeichen des Klassikers „World Demise“. Aber mit „Cause Of Death”, “Slowly We Rot“ kamen auch “ältere“ Stücke zum Zug. Wenn ich mich nicht ganz irre, hat die Florida-Combo sogar „Killing Time“ von „The End Complete“ gespielt – ein Song, der heute nicht mehr oft auf der Setlist auftaucht.

Foto: Thomas Ries

Foto: Thomas Ries

Ein Sepultura-Konzert ohne „Roots Bloody Roots“? Heute kaum noch vorstellbar, 1994 aber gar nicht anders möglich. Dafür aber eine Headlinershow mit Fokus auf den ersten fünf Alben. Da würden sich heute Traditionalisten die Finger wund lecken, denn im Grunde kann man sagen, dass das Ergebnis eine Setlist war, mit 100% Songs, die heute Klassikerstatus haben. „Troops Of Doom”, „Beneath The Remains”, “Escape To The Void“, “Inner Self”, “Dead Embryonic Cells” plus fast das Ganze „Chaos A.D.“ in einer schweißtreibenden Show – was will man mehr? Nix!

(mk)

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