Metal-Ladies Fest | Mit: Revolution Eve, Illusoria, Effloresce

Verfasst am 15. Juni 2014 von Michael Klein (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 2.982 views

14.06.2014 – Colos-Saal, Aschaffenburg

Nachdem gestern bei Arch Enemy, Izegrim und Dying Gorgeous Lies die drei Front-Frauen den Colos-Saal in Grund und Boden gebrüllt haben, sollte es heute beim Metal-Ladies Fest zumindest ein kleines bisschen ruhiger zugehen.

EffloresceEtwa 150 Anwesende dürfen sich zum Auftakt über den tollen Auftritt der Nürnberger Formation Effloresce freuen. Die sympathischen Musiker um Bühnenmittelpunkt Nicki spielen progressiven (Power) Metal, der herrlich unvorhersehbar und frisch klingt. Vor allem das abwechslungsreiche, aber nie verworrene Songwriting fasziniert und ist definitiv überdurchschnittlich gut. Das sieht das Publikum ähnlich und bedenkt die Band schon gleich am Anfang mit reichlich verdientem Applaus! Extralob für den souverän aufspielenden Ersatz-Basser Peter den Bakker!

IllusoriaDiese Steilvorlage kann Illusoria nur Recht sein. Mit gleich fünf neuen Songs im Gepäck, macht die Band heute hervorragende Werbung für das hoffentlich bald erscheinende neue Album, lässt aber natürlich auch ihr Debüt „Illusory World“ nicht außen vor. Sängerin Eve entpuppt sich als wahres Energiebündel und hinterlässt – wie der gesamte Rest der Band – einen mega-spielfreudigen Eindruck. Live drückt der symphonisch angereicherte Power Metal sogar noch ein Stück mehr als auf CD und im neuen Stück – wenn ich mich nicht falsch erinnere – „Crucible Of Men“ darf Eve sogar mal stimmliche Krallen zeigen und ihr Publikum fies anfauchen. Coole Sache. Es fällt auch auf, dass die Stimme des Front-Golstücks beim frischen Material noch besser in Szene gesetzt wird. Ich glaube, da kommt bald etwas wirklich Tolles auf uns zu! Tolle Show, die ebenfalls mit viel Applaus und Zugaberufen bedacht wird.

Revolution EveDiese können leider nicht erfüllt werden, denn die Zeit drängt und Revolution Eve wollen ja auch noch auf die Bühne. Stilistisch fallen die A’burg/Frankfurter Damen (plus ersatzweise heute Herr Don Simon am Bass) ein wenig aus dem Rahmen. Der moderne Sound der Band liegt näher an den Guano Apes als an Nightwish, Epica & Co., was nicht jeden der bisher Anwesenden direkt vor der Bühne hält. Die vorderen Reihen sind demnach etwas lichter als noch bei Illusoria und Effloresce. Dies hat allerdings nichts mit der engagierten Performance der Band zu tun. Genauso souverän wie beim letzten Gig im Colos-Saal feuern Revolution Eve Songs ihrer Debüt-EP „Arise“ von der Bühne und präsentieren auch frische Erzeugnisse wie z. B. das mit deutlicher Led-Zep-„Kashmir“-Schlagseite versehene „Among The Living“. Im Finale des gelungenen Abends wird dann noch der Evanescence-Gassenhauer „Going Under“ zusammen mit allen drei Sängerinnen gespielt. Feiner Abschluss! Nächstes Jahr wieder, oder? (mk)

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