Delain | Vorbands: Senorita Nocte, 69 Chambers

Verfasst am 18. Oktober 2012 von Michael Klein (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 5.588 views

17.10.2012 – Colos-Saal, Aschaffenburg

Die beste Möglichkeit sich Fans zu erspielen ist es live auf der Bühne einen nachhältigen Eindruck zu hinterlassen. Den Holländer(inne)n ist dies vor einem Jahr gelungen – weshalb wir auch zum hiesigen Gastspiel im Colos-Saal wieder vor der Bühne stehen.

Zuvor buhlen noch Senorita Nocte mit ihren gotischen Klängen um die Gunst der ca. 250 Zuhörer. Zu Ungunsten später eintreffender Gäste schon eine halbe Stunde vor offiziellem Beginn. Die spanische Truppe um die zierliche Sängerin Ana tut sich aber sichtlich schwer, bei den Anwesenden zu punkten. Dies liegt zum einen am etwas wackligen Gesang – aber vor allem an den unspannenden, fahrigen Songs, die höhepunktslos vor sich hinplätschern. Zumindest aber den Preis für die mit Abstand hässlichste Gitarre kann Gitarrist Juan Diego M. Manjarrés locker einstecken.

Da sind die 69 Chambers schon aus einem ganz anderen Holz geschnitzt. Die explosive Mischung aus erdigem Rock und saftig-kernigem Metal-Riffs zündet sofort und Die Menge hängt förmlich an den Lippen von Frontlady Nina.
Das gewollt unterkühlte Auftreten des Trios passt perfekt zum druckvollen Sound und den – ja, genau! – schweinecoolen Nummern, die dank der mächtig guten Gitarrenarbeit von Tommy Vetterli und dem tighten Zusammenspiel der Band sofort in Herz, Hirn und Nacken übergehen (Highlight: Das superbe „Cause And Effect“ vom aktuellen Rundling „Torque“). Super Auftritt! Es gilt, diese Band unbedingt im Auge zu behalten!

Mit dem neuen Album „We Are The Others“ im Gepäck und dem mächtigen Opener „Mother Machine“ starten anschließend Delain in den Abend.
Kleine, feine Details (gut abgestimmte Bewegungsabläufe der Musiker) und Gimmicks (z. B. Bodenlichter & Rauchsäulen) machen optisch viel her und unterstreichen das „Show“ in Liveshow, wirken aber niemals steif oder krampfhaft einstudiert. Sängerin Charlotte Wessels und ihre sympathische, spielfreudige Truppe haben die Menge locker im Griff und werden lautstark angefeuert. Als Dank dafür gibt es eine alle drei Alben überspannende Setlist mit einer ganzen Reihe Hits. So z. B. „April Rain“, „Electricity“ oder das bejubelte Finale „The Gathering“.
Dabei tönen die Stücke nahezu doppelt so hart wie auf Platte und machen deutlich, dass Delain in erster Linie eine Rock- und Metal-Band sind.
Nach 90 Minuten verlassen Musiker und die Fans glücklich die Bühne bzw. den Saal.
Wenn Delain das nächste Mal da sind, kommen wir auch wieder. Und Ihr? (mk)

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