Draconian – „A Rose For The Apocalypse“

Verfasst am 03. Juli 2011 von Manuel (Kategorie: CD-Rezensionen) — 3.868 views

Das teuflische Engelchen

Auf einem Zettel wirkt alles ein wenig generisch und nicht sonderlich spannend. Growls treffen auf den bezaubernden Gesang einer Dame. Untermalt von düsterer, meist elegischer Metal-Musik.
Doch wie so oft trügt der Schein.
Was die Schweden Draconian auf ihrem vierten Studioalbum abliefern, ist alles andere als langweilig und steckt voller kleiner Überraschungen.
A Rose For The Apocalypse“ wurde das Werk getauft und umfasst insgesamt zehn Songs. Keines der Lieder unterschreitet die Fünf-Minuten-Grenze. Jedes Lied nimmt sich Zeit, um seine Strukturen zu entfalten, Stimmung aufzubauen. Der Opener The Drowning Age“ überzeugt mit seinen an Paradise Lost erinnernden Melodielinien und dem wohl eingängigsten Refrain. End Of The Rope“ besitzt ein unglaubliches Ohrwurm-Riff und The Quiet Storm“ besticht durch seine dichte Atmosphäre und seinen dynamischen Aufbau. Lisa Johansson und Anders Jacobsson teilen sich dabei die Gesangeinlagen. Mal singt einer die Strophen und der andere den Chorus, dann wieder umgekehrt. Mal übernimmt Johansson die erste Stimme und wird von Jacobsson unterstützt, mal geben die heftigen Growls den Ton an und die melodischen Gesangslinien treten in den Hintergrund. Keiner von beiden kommt zu kurz.
Besonders hervorzuheben ist dabei, dass dabei vollkommen auf kitschige Momente verzichtet wird. Wo andere Vertreter des Genres sich oft in diese flüchten, umschiffen Draconian sie geschickt. Zum richtigen Moment wird das Tempo und die Lautstärke hoch- oder runtergefahren, eine Prise Leadgitarre eingestreut oder große Keyboardmelodien aufgefahren.
Trotz dessen, dass jeder Track eigenständig, in sich geschlossen und rund klingt, fällt keiner aus dem Albumkonzept. Die Produktion von „A Rose For The Apocalypse“ klingt natürlich, nicht zu aufgeblasen, differenziert und druckvoll.
Jedem Fan alter Paradise Lost, My Dying Bride oder Anathema kann hier ruhigen Gewissens ein Ohr riskieren. Alle anderen sollten sich dieses Album auf die Wunschliste schreiben. „A Rose For The Apocalypse“ ist wohl in diesem Genre dieses Jahr die Referenz! (ms)


Bewertung: 14/15 Punkte
Genre:
Doom Metal
Herkunft:
Schweden
Label: Napalm Records
Veröffentlichungsdatum: 24.06.2011
Homepage:
www.Facebook.com/DraconianOfficial

Tracklist

  1. The Drowning Age
  2. The Last Hour Ancient Sunlight
  3. End Of The Rope
  4. Elysian Night
  5. Deadlight
  6. Dead World Assembly
  7. A Phantom Dissonance
  8. The Quiet Storm
  9. The Death Of Hours
  10. Wall Of Sighs


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