Zorn hält jung

Verfasst am 20. März 2009 von Mathias Anthes (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 1.861 views

Rage | Vorband: Mind Odyssey

13.03.2009 – Colos-Saal, Aschaffenburg

Nicht immer ist Freitag der 13. ein Unglückstag; heute zum Beispiel gibt es gleich zwei Dinge zu feiern: Das 25-jährige Jubiläum von Rage sowie die glorreiche Wiederkehr von Mind Odyssey.

Fast zehn Jahre ist es her, dass Mind Odyssey ihre Musik live zum Besten gaben, doch nun geht es wieder vorwärts! Man sah der Band an, dass sie unbedingt wieder mit dem Publikum in Kontakt kommen wollten, die musikalische Darbietung war auf allerhöchstem Niveau und wurde von den Anwesenden Metallern sehr gut aufgenommen. Sänger Mario Le Mole wirkte etwas nervös, doch minderte das nicht seine Leistung, voller Elan ging er die Sache an und machte so den Auftritt zu einem vollen Erfolg. Fast eine volle Stunde durfte die Berliner Band spielen, bevor sie die Bühne für den Hauptakt räumen mussten.

25 Jahre sind Rage nun schon aktiv – das muss man sich mal vorstellen, die Band macht bereits länger Musik, als ich auf der Welt bin! Um ihr Jubiläum gebührend zu feiern, begann der Auftritt von Rage mit einem halbstündigem Akustikset, bei dem neben Gitarrist Victor Smolski und Frontmann Peter Peavy“ Wagner auch Victors Partnerin Jen Majura mitspielte. Da sie sich nicht zwischen den Songs „Deep In The Night“ und „After The End“ entscheiden konnten, haben sie beide zusammen als Medley gespielt. Das neue Produkt wurde von Jen „Deep In The After“ getauft.
Neben den obligatorischen Akustikgitarren kam auch ein Cello aus Peavys Elternhaus zum Einsatz, welches bereits über 100 Jahre alt ist, aber immernoch genauso schön klingt wie am Tag seiner Fertigstellung.
Der letzte Song des Akustiksets war „Straight To Hell“, der seiner sehr rockigen Natur wegen fast wie Country-Musik klang, was aber in keinster Weise negativ aufzufassen ist. Im Anschluss ging es mit dem „normalen“ Auftritt weiter.
Weil es der Band schwerfiel, aus all ihren Alben eine vernünftige Setliste zusammenzustellen, haben sie dies den Fans überlassen, die ihre Lieblingssongs auf der Internetseite wählen konnten. Die Meistgewählten wurden dann live gespielt. Das Konzept ging voll auf, die musikalische Reise ging quer durch die Bandgeschichte. Von Songs aus den Anfangstagen, in denen die Band noch Avenger hieß, bis zu brandaktuellen Songs vom aktuellen Album „Carved In Stone“ war alles vertreten.
Es gab zudem ein zweites, kleineres Jubiläum zu feiern, denn seit nun genau zehn Jahren ist Victor Smolski in der Band. Dieser schien auch nicht die geringsten Müdigkeitserscheinungen zu haben, obwohl er ja schon bei der Vorband die Saiten zupfte. Gleiches gilt für Schlagzeuger André Hilgers, der zudem hervorragend in die Band passt und somit ein würdiger Nachfolger für Mike Terrana ist.
Knapp zwei Stunden lang spielten die Westfalen, bevor sie unter Applaus die Bühne verließen. Doch selbstverständlich konnten sie ihr Jubiläum nicht ohne Zugabe beenden, also kamen sie nochmal zurück auf die Bühne und spielten unter anderem „Gib Dich nie auf“, den Song, mit dem sie beim Bundesvision Songcontest 2009 einen hervorragenden dritten Platz belegt hatten.
Doch nur eine Zugabe war ihnen nicht genug, also kamen sie ein zweites Mal zurück auf die Bühne. Insgesamt dauerte der gesamte Auftritt damit über drei Stunden – besser kann man ein viertel Jahrhundert Rage nicht feiern. Wir freuen uns schon auf die Jubiläumsfeier zum 30-jährigen Bestehen! (ma)

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