Grantig – „Medizin“
Verfasst am 10. März 2009 von Michael Klein (Kategorie: CD-Rezensionen) — 2.706 views
Drei mal täglich zwei Tropfen
Keine Sorge – man muss nicht krank sein, um Grantigs „Medizin“ einzunehmen. Das Zweitwerk der vier Münchener lässt sich auch in gesundem Zustand wohldosiert konsumieren. Aber Vorsicht: Die zwölf in Ton gepressten Tabletten sind stark suchtgefährdend!
In Zeiten, in denen die tausendste Kopie von Rammstein und die achtundzwölfstige Onkelz-Coverband ihr Unwesen treibt, wirkt das Quintett um Sänger und Gitarrist Jonathan Schmid erfrischend anders. Wandeln die Jungs doch auf einem weitaus weniger ausgetrampelten Pfad. Einem Pfad, den zuvor eher Bands wie Down, Pantera oder die legendären Schweisser beschritten haben. Das Ergebnis: Druckvolle Songs (wie der Opener und Titeltrack „Medizin“ oder das treibende „Guten Appetit“) gepaart mit bodenständigen deutschen Texten und der rauen, dreckigen Stimme von Jonathan. Dass Grantig nicht nur mit Vollgas arbeiten können, sondern es auch verstehen, feine Melodien einzuflechten, kann man im akustischen Abschluss „Auf Wiedersehen“ oder dem sehr an Schweisser erinnernden „11 Minuten“ nachhören. Abwechslung ist also garantiert.
Wer also Bock auf noch nicht ausgelutschten, eigenständigen deutschen Metal hat, sollte statt der gewohnten Pillen mal lieber Grantigs „Medizin“ einwerfen. (mk)
Bewertung: 10/15 Punkte
Genre: Metal
Herkunft: Deutschland
Label: Drakkar Records
Veröffentlichungsdatum: 01.05.2009
Homepage: www.MySpace.com/Grantig
Tracklist
- Medizin
- Dein Paradies
- 24 Jahre
- Warum geht es mir so dreckig
- 11 Minuten
- Guten Appetit
- Du bist nicht allein
- Wie fühlt sich das an
- Nur für dich
- Zwiespalt
- Die letzte Stadt
- Auf Wiedersehen