Iskald – „The Sun I Carried Alone“

Verfasst am 22. Januar 2011 von Manuel (Kategorie: CD-Rezensionen) — 2.184 views

Das hatten wir doch irgendwo schon einmal…

Iskald, woran denkt man bei solch einem Bandnamen sofort? Richtig – an Black Metal. Wie sollte es anders sein, liegt man mit dieser Annahme nicht sonderlich falsch. Seit 2005 aktiv, bestehen Iskald aus zwei festen Mitgliedern und haben in ihrer bisherigen Karriere zwei Alben veröffentlicht, welche im Black-Metal-Underground einiges an Staub aufwirbeln konnten. Nun steht bei den Norwegern Album Nummer drei mit dem Titel „The Sun I Carried Alone“ an.
Dargeboten wird klirrend kalter, manchmal etwas thrashig angehauchter Black Metal, welcher in dieser Art auch aus den Mittneunzigern stammen könnte. Die Texte des Duos sind, wie ihre Songtitel, teils in Englisch, teils in Norwegisch gehalten.
Eingeleitet von einem kurzen Intro namens „Alucinor“, erhebt sich im ersten Song „Under A Black Moon“ der bereits auf dem gelungenen Coverartwork zu sehende schwarze Mond. Wie die meisten Lieder des Albums bewegt sich auch „Under A Black Moon“ dank treibendem, sehr Doublebass-lastigem Schlagzeugspiel und klirrende, pfeilschnelle Gitarrenriffs im Uptempo-Bereich. Es wird aber in nahezu jedem Song durch eingestreute langsamere Zwischenspiel versucht, ein finsteres Ambiente aufzubauen. Schon hier wird eine Schwäche Iskalds deutlich. Sie vermögen zwar ihre Lieder spannend, abwechslungs- und melodienreich zu gestalten, jedoch bleibt leider keine dieser Melodien nach dem Hören im Ohr hängen. Zu oft erwischt man sich beim Gedanken „Das habe ich bei Band XY schon einmal (besser) gehört“. Einzig das abschließende, überlange „Burning Bridges“, mit seinem ruhigeren Mittelteil, den dort eher gesprochenen als gekeiften Lyrics und der mit einem messerscharfen Haupt-Riff aufwartende Titeltrack „The Sun I Carried Alone“ können bleiben hängen und können vollends überzeugen.
Soundtechnisch klingt das dritte Werk der Norweger sehr modern. Dies spiegelt nicht nur die glasklare, transparente Produktion wieder, sondern (leider) auch die in der heutigen Metalwelt so gerne eingesetzten Triggereffekt auf dem Schlagzeug und dem dadurch resultierenden oft sehr künstlich wirkenden Klang.
Insgesamt liefern Iskald ein grundsolides Album ab, welches kaum einen Ausfall zu verzeichnen hat, den Hörer aber nur selten mit eigenen, neuen Ideen überraschen kann und Ausreißer nach oben demnach ebenso Mangelware sind. Deutlich merkt man, dass wohl Bands wie Satyricon oder die älteren Veröffentlichungen Dimmu Borgirs große Einflüsse für Iskald darstellen. (ms)


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Bewertung: 9/15 Punkte
Genre: Black Metal
Herkunft:
Norwegen
Label: Indie Recordings
Veröffentlichungsdatum: 17.01.2011
Homepage:
www.MySpace.com/Iskald

Tracklist

  1. Alucinor
  2. Under The Black Moon
  3. Natt Utover Havet
  4. Forged By Wolves
  5. I Lys Av Mørket
  6. The Sun I Carried Alone
  7. Rigor Mortis
  8. These Dreams Divine
  9. Burning Bridges



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