Volbeat – „Beyond Hell / Above Heaven“
Verfasst am 10. Oktober 2010 von Mathias Anthes (Kategorie: CD-Rezensionen) — 3.611 views
Unendliche kriminelle Energie
Die Gitarren-Gangster aus dem Norden Europas kriegen nicht genug, zwei Jahre nach ihrer letzten Scheibe melden sie sich zurück, um sich die Gunst weiterer Hörer unter den Nagel zu reissen.
Mit „The Mirror And The Reaper“ startet das Album mit einem typischen Volbeat-Song, auch „Heaven Nor Hell“ ist an sich nichts Besonderes, nur die Mundharmonika rettet den Song vor der Mittelmäßigkeit und „Who They Are“ klingt vom Riffing her fast genau wie „Wild Rover Of Hell“ vom Vorgängeralbum – was ist da los? Gehen Volbeat die Ideen aus? Nein, zum Glück nicht, ganz im Gegenteil! Die Kopenhagener Jungs haben auch dieses Mal wieder experimentiert: „7 Shots“ überzeugt durch Banjo- und Slide-Gitarreneinsatz (was dem Song eine herrliche Country-Atmosphäre verleiht), aber insbesondere der Gastauftritt von „Mille“ von Kreator lässt den Song unverkennbar werden. Besonders hartes Riffing hört man in „Evelyn“, das fast schon an Napalm Death erinnert, genau wie der Gesang. Moment mal, ist das überhaupt Michael Poulsen, der da singt? Nein, es ist tatsächlich Mark Greenway von Napalm Death, Herr Poulsen spielt in diesem Song eher die zweite Geige. Wunderbare 50er-Jahre-Stimmung hingegen versprüht „16 Dollars“, in dem der E-Bass durch einen tollen Kontrabass ersetzt wurde. „A New Day“ könnte fast eine Hommage an die Beatsteaks sein, das Riffing erinnert stark an die Band aus Berlin – erneut etwas, was man bei Volbeat bisher nicht gehört hat.
Im Prinzip ist „Beyond Hell / Above Heaven“ wie jedes andere Volbeat-Album: Einige Songs sind Standardkost, andere absolute Hits. Das heißt aber auch, dass es auf jeden Fall jeden Cent wert ist und jede Menge Spaß macht. Die Gastauftritte aus dem Thrash- und Grind-Sektor könnten einige Volbeat-Fans verschrecken, aber die meisten Leute sollten mit der Platte absolut zufrieden sein. Besonders lohnenswert ist die Limited Edition, die kleine Boni über das Internet freischaltet (vier Hintergrundbilder für den PC, einige Zeichnungen, das Promo-Video zu „Fallen“ und ein Gewinnspiel, bei dem man Karten für eines ihrer Konzerte gewinnen kann) sowie eine DVD mit ihrem Live-Auftritt in Tilburg, Niederlande vom 24. Februar 2010. (ma)
Bewertung: 11/15 Punkte
Genre: Metal/Rock
Herkunft: Dänemark
Label: Universal Music
Veröffentlichungsdatum: 10.09.2010
Homepage: www.Volbeat.dk
Tracklist
- The Mirror And The Ripper
- Heaven Nor Hell
- Who They Are
- Fallen
- A Better Believer
- 7 Shots
- A New Day
- 16 Dollars
- A Warrior’s Call
- Magic Zone
- Evelyn
- Being 1
- Thanks
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