Antikosmos im Keller

Verfasst am 06. Oktober 2010 von Manuel (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 1.877 views

Watain | Vorbands: Otargos, Deströyer 666

05.10.2010 – Nachtleben, Frankfurt am Main

Bereits beim Eintritt in den Konzertraum des Café „Nachtleben“ schlug einem ein modriger, unangehnemer Geruch entgegen. Woher der Gestank kam, wusste wohl jeder der Anwesenden – vom Headliner des Abends Watain. Aber alles der Reihe nach.
Im Nachleben angekommen musste man auf den Einlass, der laut offiziellen Angaben eigentlich 19:30h sein sollte, eine geschlagene Dreiviertelstunde warten. Warum dies so war wurde nicht mitgeteilt.
Trotz verspäteten Einlasses begann das Konzert jedoch fast nach Zeitplan.

Als erste Band des Abends standen Otargos aus Frankreich auf der Bühne. Die vier Herren spielten Old School Black Metal der eher unspektakulären Sorte und konnten nicht so recht mitreißen. Einige nette Passagen hatten sie in ihren Liedern, aber im Großen und Ganzen zu stereotypisch und einfallslos – wenn man solche Kritik in diesem Genre überhaupt anbringen kann.

Nach einer kurzen Umbaupause standen Deströyer 666 auf der Bühne, die mit ihrem Bastard aus Trash und Black Metal bereits einige Besucher zur Ekstase brachten. Die Australier, welche vor allem am Ende des Sets mit „IAm The Wargod und „The Eternal Glory Of War“ zu überzeugen wussten, groovten sich durch ihr Programm und es wurden reihenweise Fäuste und Pommesgabeln in die Luft gestreckt.

Als letzte Band des Abends traten Watain an, um die Massen von ihrem antikosmischen Black Metal zu überzeugen. Auf der Bühne wurden obskure Ständer mit Kerzen und Fleischstücken aufgebaut und der schon zu Beginn angesprochene Gestank wurde noch einmal stärker, als die Schweden dann endlich auf die Bühne kamen.
Der Fokus der Setlist lag klar auf dem aktuellen Album „Lawless Darkness“ und so begannen sie die Show auch mit dem Quasi-Opener der Veröffentlichung „Malfeitor“, ließen danach mit „Devils Blood“ ein etwas älteres Lied folgen. Die Band präsentierte sich spielfreudig – vor allem Sänger Erik Danielsson konnte mit seinem eigenwilligen Corpsepaint und Auftreten die Aufmerksamkeit der Zuhörer/-schauer auf sich ziehen.
Bei Titeltrack des letzten Albums „Sworn To The Dark“ passierte dann der Fauxpas, der die restlichen drei Lieder des Abends prägen würde. Danielsson ließ sein Mikrofon fallen und es war daraufhin immer wieder störendes Fiepen, zu leiser oder gar kein Gesang zu hören.
Mit einem Cover des Bathory-Songs „Sacrifice“ und „On Horns Impaled“ vom ersten Album „Rabid Death’s Curse“ wurde der Abend ohne Zugabe beschlossen.
Bis auf die technischen Probleme zum Ende hin und die Verweigerung einer Zugabe ein ziemlich gelungenes und mitreißendes Black-Metal -Konzert in einer passenden Location, bei dem zwei von drei Bands absolut zu überzeugen wussten. (ms)

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