Enemy Of The Sun – „Caedium“
Verfasst am 10. Juni 2010 von A. Wissel (Kategorie: CD-Rezensionen) — 2.959 views
Thrash Metal ist kein ausreichender Begriff!
Nach der großen Festival-Tour im Jahr 2008 ist es ziemlich ruhig um die Band Enemy Of The Sun geworden.
Es könnte mit dem Selbstmord des guten Freundes Gus Chambers (Grip Inc.) zusammenhängen, der auch mit ihnen zusammen des öfteren auf der Bühne stand.
Der Kopf der Gruppe Waldemar Sorychta hat allerdings auch noch einige andere Bandprojekte am Start und ist der Produzent für Bands wie beispielsweise Moonspell oder Lacuna Coil.
Es könnte somit nicht viel Zeit für die die neue Band geblieben sein, dabei hatte das Debüt „Shadows“ schon viel Staub in der Szene aufgewirbelt.
Der experimentelle Modern Thrash inklusive Flamenco-Einflüssen hat damals schon die Meinungen der Hörer auseinander gehen lassen.
Mit „Caedium“ präsentiert die Band ihr neues Album und schafft es, den Vorgänger zu übertrumpfen.
Die Band erschafft in den nächsten 52 Minuten eine Symbiose aus Thrash Metal, New Metal und vielen Experimenten.
Alleine das Intro „Lithium“ lässt schon einen Vorblick auf den Rest des Albums erahnen, denn das erste im Dauer-Loop wiederholende Riff besitzt einen leicht düsteren Touch.
Hier steigt relativ schnell der abwechslungsreiche Schlagzeuger mit ein und es folgt eine Steigerung in ständiger Abwechslung des thrashigen Geballers und den ruhigen Passagen.
Man muss noch auf den nachfolgenden Song „Another End Of The Rainbow“ warten, bevor man das erste Mal den abwechslungsreichen Jules Neväri am Gesang zwischen Wahnsinn, Melancholie und Wut hören kann.
Dieser Mann kann Stimmungen transportieren und lässt auch dieses Mal nicht davon ab, seine komplette facettenreiche Bandbreite zu präsentieren. Alle Lieder besitzen einen thrashigen Groove und um den Hörer nicht zu langweilen, verziert die Band dieses Grundgerüst mit genialen Gitarrenmelodien, Breaks und abwechslungsreichen Zwischenspielen.
Die Kreativität dieses Outputs lässt keine Wünsche übrig und es gibt neben zahlreichen Latino-Attacken, elektronischen Einflüssen auch orchestrale Anleihen zu entdecken.
Die Steigerung des Songwritings im Vergleich zum Vorgänger macht sich schnell bemerkbar.
Der Sound hat sich auch stark verbessert und kommt mit sehr gutem Druck im Ohr an, so dass die Energie der Lieder perfekt an den Hörer weitergeben wird.
Es gibt auch nach mehreren Durchläufen immer wieder einige Besonderheiten zu entdecken und dank der starken Songs entwickelt sich sehr schnell eine Sucht nach der Scheibe.
Die Platte wird auch dieses Mal keinen Thrasher der alten Schule begeistern können. Allen Menschen, die mal wieder den Spaß am Entdecken von kreativer, extravaganter Musik haben möchten, ist das Reinhören mehr als zu empfehlen! (aw)
Bewertung: 13/15 Punkte
Genre: Experimenteller Neo-Thrash
Herkunft: Deutschland
Label: Massacre Records
Veröffentlichungsdatum: 28.05.2010
Homepage: www.EnemyOfTheSun.com
Tracklist
- Lithium
- Another End Of The Rainbow
- I Am One
- Chasing The Dragon
- Castaways In The N.W.O.
- The Power Of Mankind
- Ticket
- Paradigm
- Try Out
- The Golden Horizon
- Sky Shooting Stars
- Stolen Sky
- Aimless
- In Memoriam
Tags: Caedium, Enemy of the Sun
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