Emil Bulls | Vorbands: Vianova & The Oklahoma Kid
Verfasst am 05. Dezember 2023 von Michael Klein (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 617 views03.12.2023 – Colos-Saal, Aschaffenburg
Sonntag Abend. Colos-Saal. Emil Bulls. Ausverkauft.
Da ist schon weit vor Einlass klar, dass es heute schweißtreibend heiß wird – auch wenn es draußen vor den Türen des Colos-Saals gefühlte -20° C hat.
Bevor sich der Club jedoch in die erwartete Sauna verwandelt, dürfen die kurzfristig für die ausgefallenen Flesh Forward eingesprungenen Vianova das Thermostat nach oben drehen… was leider nur bedingt gelingt.
So ist das Engagement der Berliner zwar aller Ehren wert, der Funke mag aber nicht so richtig überspringen. Das ist aber nicht ausschließlich der Band und den technisch-sperrigen Songs zuzuschreiben. Denn wie sich noch zeigen wird, ist der Großteil der Anwesenden wohl ausschließlich wegen der Hauptband gekommen und straft die Vorbands mit Ignoranz. Da hilft es auch nicht, wenn Sänger Alexander mit imposanter Stimmbreite beeindruckt.
Leute, echt, wenigstens ein bisschen klatschen darf man schon!
The Oklahoma Kid gelingt es im Anschluss zwar etwas besser, die Leute zu mobilisieren, aber für den sympathischen, energiegeladenen Auftritt, hätten die Rostocker deutlich lautere Reaktionen verdient. Nunja, so ist das halt manchmal im Leben einer Vorband…
Nach dieser halben Stunde Auftritt folgt eine ebenso lange Umbaupause bevor das Publikum seine geliebten Emil Bulls abfeiern darf.
Wer mit „The Devil Made Me Do It“, „Pants Down“, „The Age of Revolution“, „Man Or Mouse“ und „Not Tonight Josephine“ in den Abend einsteigt, der hat Selbstvertrauen! Doch die Bulls haben inzwischen ein beeindruckendes Hit-Repertoire, auf das sie zurückgreifen können. Denn darauf lassen die Münchner noch Kracher wie „Here Comes The Fire“ oder „Nothing In This World“ folgen. Der Saal gleicht bis dahin einen (heute schon fast etwas zu vollem) Hexenkessel. Die Leute fressen den Bulls aus der Hand, Sprechchöre sind permanent zu hören. Nur zum Ende hin geht den Anwesenden etwas die Puste aus – das liegt aber auch daran, dass das Quintett Tempo und Energielevel im ersten Zugabenblock deutlich drosseln. Ein zweiter Zugabenblock mit u.A. „The Ninth Wave“ und „The Jaws Of Oblivion“ mobilisiert die letzten Kräfte der Besucher, die nach fast zwei Stunden Show zum Teil aus dem Moshpit getragen werden müssen. Wohl dem, der morgen ausschlafen kann…
Setlist:
The Devil Made Me Do It
Pants Down
The Age of Revolution
Man or Mouse
Not Tonight Josephine
The Architects of My Apocalypse
Smells Like Rock ’n‘ Roll
Between the Devil and the Deep Blue Sea
Here Comes the Fire
Whirlwind Of Doom
The Most Evil Spell
The Saddest Man on Earth Is the Boy Who Never Weeps
Nothing in This World
Euphoria
Zugaben 1:
Winterblood (The Sequel)
You Should See Me in a Crown
Close to the Wind
When God Was Sleeping
Zugaben 2:
The Ninth Wave
Hearteater
The Jaws of Oblivion
Worlds Apart