Rise Of The Northstar | Vorband: Unity TX

Verfasst am 23. Juni 2023 von Michael Klein (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 689 views

22.06.2023 – Colos-Saal, Aschaffenburg

Tag 2 im Colos-Saal-Hardcore-Marathon. Heute geht es mit Rise Of The Northstar und Unity TX weiter.
Nachdem gestern Lionheart & Co. bereits mächtig vorgelegt haben, ist heute spannend zu beobachten, ob die französischen Shootingstars an das Stimmungsniveau des Vortags anknüpfen können.
Ein Blick in die Menge offenbart reichlich viele, in Northstar-Shirts gekleidete Fans (teilweise mit an den Band-Style angelehnten Kopfbändern und sogar Mundmasken) – die Voraussetzungen sind also gut.

Zuvor liegt es an Unity TX, die Menge auf Betriebstemperatur zu bringen. Und tatsächlich schließt sich das große Loch vor der Bühne relativ schnell. Die Texaner wirken mit ihrem 90er-Crossover-Sound wie eine etwas härtere Version von Bodycount. Wuchtige, heftige Riffs peitschen voran und die harschen Grunts stehen im Kontrast zu den Rap-Parts. Das Quartett spielt tight und bringt einiges an Bewegung auf die Bühne. Was der Truppe jedoch fehlt, sind ein paar mitreißende Hits oder hängenbleibende Melodien. So taugt das 30-Minuten-Set zwar gut zum Aufwärmen, bleibt aber musikalisch kaum in Erinnerung.

Dieses Problem haben Rise Of The Northstar nicht. Im Portfolio der Franzosen befinden sich einige kleine Hits, die von den Fans enthusiastisch mitgebrüllt werden (vor allem, wenn Sänger Vithia auf Tuchfühlung mit der ersten Reihe geht).
Der Saal verwandelt sich bereits mit dem ersten Song in einen Hexenkessel und knüpft hitzetechnisch in kürzester Zeit an die gestrige Sauna an (was müssen die Musiker in ihren Kostümen schwitzen!).
Stücke wie „Showdown“, „Rise“, „The Anthem“ oder das fette „Here Comes The Boom“ werden frenetisch abgefeiert und mitgebrüllt. Da kann man auch darüber hinwegsehen, dass teilweise einige (Background)Vocals sehr offensichtlich vom Band eingespielt werden.

Fakt ist: Der auffällige Style und das Konzept der Band hat großen Erinnerungswert und der Crossover aus Hardcore-Elementen, Korn-Wucht und Slipknot-Aggression – gepaart mit 90er/2000er-NuMetal-Anleihen funktioniert live extrem gut und braucht sich nicht hinter diversen Szeneveteranen zu verstecken. Starke Show! (mk)

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