Mono | Vorbands: Gggolddd & Nordic Giants

Verfasst am 24. Mai 2023 von Michael Klein (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 566 views

22.05.2023 – Colos-Saal, Aschaffenburg

Wohl denjenigen, die es pünktlich zum Einlass in den Colos-Saal geschafft haben.
Denn anders als angegeben, beginnen die Nordic Giants bereits um 19:15 mit ihrer Show.
Dabei trifft es der Begriff Show ziemlich auf den Nagel. Das in Federkostüme gekleidete und maskierte britische Duo inszeniert auf Leinwand und Screen laufende Kurzfilme mit Schlagzeug, Keyboard und allerlei Soundeffekten. Dass dabei auch auf viele Sounds vom Band zurückgegriffen wird, stört kaum, denn das Resultat klingt stimmig und bietet gemeinsam mit der aufwändigen Lightshow so viele Hör- und Schauwerte, dass die gute Halbe Stunde Spielzeit wie im Fluge vergeht. Toller Auftakt!

Als in der Umbaupause klar wird, dass Gggolddd heute ohne echtes Schlagzeug auftreten werden, ist klar, dass die HolländerInnen heute den Fokus auf das sehr elektronische letzte Album „This Shame Should Not Be Mine“ legen werden.
Was auf Platte sehr kühl, abweisend und distanziert klingt, bekommt live aber genau diesen einen Funken Wärme, den es braucht, um die Zuhörerschaft in den Bann zu ziehen. Begleitet von E-Drums, Synthesizern und Gitarre führt Sängerin Milena Eva auf fesselnde Art und Weise durch das (von sehr persönlichen Texten getragene) Set. Neben dem brandneuen Stück „I Let My Hair Grow“ finden auch einige wenige ältere Stücke (z.B. „He Is Not“) den Weg auf die Bühne – in an den „This Shame Should Not Be Mine“-Sound angepasster Form. So ist die Show der Band am Ende eine mehr als Runde Sache und der Applaus (des während des Auftritts lobenswert stillen!) Publikums mehr als verdient!

Was Mono im Anschluss auf die Bühne zaubern, hat wirklich etwas mit Magie zu tun. Das vierköpfige Instrumentalrock-Gespann aus Tokio versteht es nicht nur auf Platte, perfekte Spannungsbögen zu inszenieren. Das komplette Konzert wirkt wie ein gigantisches Monument aus purer Dynamik. Beginnend von den ersten leisen Tönen bis hin zum finalen Ausbruch mit seinen heftigen Wall-Of-Sound-Noise-Gewittern. Wer einmal vom Sog erfasst wurde, der kann sich der hypnotischen Wirkung der Musik kaum noch entziehen. Kann man in dieser Form kaum besser machen, als es Mono tun. Ein echtes Erlebnis!

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