Disbelief | Vorbands: Betrayal, Precipitation

Verfasst am 30. Juli 2017 von Michael Klein (Kategorie: Konzert-Rezensionen, Regionale Bands) — 4.005 views

29.07.2017 – Colos-Saal, Aschaffenburg

Bestes Biergartenwetter, Ferienbeginn, das parallel stattfindende Mühlberg Festival (mit u. A. Vvlva, My Sleeping Karma & Co.) – eigentlich ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt für ein Konzert mit drei regionalen Metal-Bands.
Doch die enorme Qualität des heute Abend aufspielenden Trios hat dafür gesorgt, dass der Colos-Saal selbst unter diesen Bedingungen dann doch ganz anständig gefüllt ist.

Davon profitieren auch Precipitation, die schon nach dem ersten Song nicht mehr auf die obligatorische Lücke vor der Bühne blicken, sondern den zahlreichen Fans beim Bangen zuschauen können. Cool, wie selbstverständlich und selbstbewusst das (von der Russland-Tour noch gut eingespielte) Quartett inzwischen selbst eine Bühne wie diese ausfüllt. Das sieht nicht nur souverän aus, sondern hört sich auch so an! Wer die Truppe bis dato noch nicht kannte, der dürfte spätestens jetzt Fan sein! Chapeau, die Herren!

Betrayal haben im Vorfeld neues Material versprochen und lösen dieses Versprechen gleich mit zwei brandheißen (und bockstarken!) Songs ein. Dazu jagen sie mit u. A. „Conatamination“, „The Shell“ und „Fighting Perdition“ (Danke für die netten Worte, Jungs!) noch einen „Infinite Circles“-Nackenbrecher nach dem nächsten durch die Manege. Wie auch schon bei Precipitation zuvor: Bei allerfeinstem Soundbedingungen! So macht das ungemein viel Spaß und der erste Moshpit nur eine Frage der Zeit. Nicht nur ich frage mich zwischenzeitlich, ob Disbelief hier überhaupt noch einen draufsetzen können…? Denn die Vorstellungen unserer beiden Local Heroes haben die Messlatte heftig hoch gesetzt!

Aber Disbelief wären nicht Disbelief, wenn sie diese Steilvorlage nicht zu nutzen wüssten. Und wenn es eben nichts mehr gibt, das man oben drauf legen kann, dann macht man eben einfach auf diesem Level weiter: Den Titelsong des neuen Albums als Opener, kurz darauf mit „Sick“ so richtig Haare föhnen und dann noch Songs wie „Navigator“ oder „Rewind It All (Death or Glory)“ nachfeuern. Kein Problem für die Hessen. An starkem Material fehlt es Jagger & Co. definitiv nicht. Dass der neue Silberling „The Symbol Of Life And Death“ im Fokus steht, stört überhaupt nicht, denn gerade dieser hat mit den ebenfalls gespielten „One By One“, „The Unsuspecting One“ oder der brachialen Abrissbirne „Full Of Terrors“ gleich mehrere absolute Hits an Bord. „Misery“ und „To The Sky“ versöhnen hingegen die Altfans. Der überaus intensiven und gleichermaßen mitreißenden Death Metal (den für mich beinahe keine andere Death-Metal-Band so gut hinbekommt wie Disbelief) fordert den Anwesenden zwar die letzte Energie ab, hinterlässt aber ausnahmslos zufriedene Gesichter.

Was für ein geiler Abend! Danke an alle drei Bands!

Text: (mk)
Bilder: (mst)

Weitere Bilder gibts hier: www.Facebook.com/Metal.Aschaffenburg

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