Drescher – „Steinfeld

Verfasst am 01. Dezember 2016 von Michael Klein (Kategorie: CD-Rezensionen) — 1.635 views

Ich bin ja großer Crossover-Fan und dementsprechend neugierig auf Sounds, die ich nicht schon tausendfach gehört habe.
Zum Teil findet man zwar echt obskures Zeug, bei dem die Idee zwar gut, die Umsetzung aber zu wünschen übrig lässt. Oder aber Bands versuchen sich an Stilmixen, die sich einfach nicht kreuzen lassen und beim Hören weh tun. Ab und zu fischt man aber auch mal etwas wirklich Kreatives aus dem Wasser. Wie zum Beispiel Drescher.

Die Österreicher kreuzen fette Dampfhammer-Riffs mit räudigem Gesang in österreichischer Mundart und Akkordeon-Sounds.
Stücke wie der derbe Alpen-Vorschlaghammer „Unten“, das krachende „Adrenalin“ oder „I will di ausbliatn sehn“ (der Name ist Programm!) machen nicht nur richtig viel Spaß, sondern wirken auch völlig unaufgesetzt und authentisch, so dass das Quintett sogar eine emotionale Nummer wie „Regen“ richtig gut zum Laufen bekommt.

Leider finden sich auf „Steinfeld“ auch ein paar Songs, die dieses Niveau nicht ganz halten können. „Guade oide Zeit“ beispielsweise klingt mir zu sehr nach pathetischer Onkelz/Frei.wild-Standard-Billigware und „Alles ok“ sowie „Endlich leben“ unterm Strich zu unauffällig.

Von diesen Makeln abgesehen ist „Steinfeld“ aber ein ehrliches, nach Dreck und Arbeit riechendes Stück Musik, das in dieser Form vollkommen eigenständig und spannend klingt. (mk)


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Bewertung: 10/15 Punkte
Genre: Metal/Crossover
Herkunft: Österreich
Label: Napalm Records
Veröffentlichungsdatum: 18.11.2016
Homepage: www.Drescher.at

Tracklist

  1. A bissl Glick
  2. Adrenalin
  3. Unten
  4. Guade oide Zeit
  5. Regen
  6. Es reignt Bluat
  7. Olles ok
  8. Endlich leben
  9. I will di ausbliatn sehn
  10. Der Held


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