Crystal Crow – „Once Upon A Midnight Dreary“
Verfasst am 20. Mai 2014 von Michael Klein (Kategorie: CD-Rezensionen) — 3.627 views
„Never change a winning team“ dachten sich Crystal Crow und enterten 2012 erneut die Klangschmiede Studio E um abermals unter der Regie von Markus Stock (The Vision Bleak, Empyrium) den Nachfolger von „Unearth The Dark“ aufzunehmen. Zwei Jahre später ist „Once Upon A Midnight Dreary“ nun endlich Veröffentlichungsreif und bietet trotz gleicher Vorzeichen doch einige spannende Neuerungen.
Das gesamte Album wurde live aufgenommen und nachträglich mit nur wenigen Änderungen (u.a. gedoppelte Gitarren) versehen. Eine tolle Leistung aller Beteiligten, denn das Ergebnis klingt sehr echt und unverfälscht, besitzt aber trotzdem genug Transparenz und Druck.
Naiv-schnöde Unterhaltungskost haben Crystal Crow ja noch nie serviert. Deren Stücke haben sich schon immer durch einen gewissen Anspruch ausgezeichnet. Auf „Once Upon A Midnight Dreary“ liefern sie aber ihre mit Abstand reifsten Beiträge bisher ab.
Basierend auf Texten von Edgar Allan Poe, Oscar Wilde oder Goethe wirkt auch die Musik erwachsener, nachdenklicher und dramatischer als bisher. Dazu passt der gewachsene Doom-Anteil und die höhere Gewichtung auf dem Kontrast zwischen Gothic-Stimme und Grunts von Frontmann Dirk „Whych“ Binder (der wiederholt eine tolle Performance hinlegt) sowie der generell gesteigerte Härtegrad.
Paradise Lost und Moonspell sind natürlich immer noch die groben Eckpfeiler wenn es um eine Beschreibung des Sounds von Crystal Crow geht – jedoch schimmern immer häufiger auch The Vision Bleak und Atrocity hervor. So z. B. im peitschenden „Dance Of Death“ oder dem harschen Ende von „Dorian Gray“. Das mit verschlepptem Groove versehene „Time Ends“ erinnert mit seinem orientalischen Flöten-Thema hingegen ein bisschen an die unvergessenen Orphanage zu „By Time Alone“-Zeiten. Doch egal wie man es wendet und dreht – am Ende bleibt „Once Upon A Midnight Dreary“ ein vollkommen eigenständiges Stück Musik, das sowohl (und mehr denn je) bei Metal-Fans als auch bei Gothic-Anhängern verdienterweise seine Freunde gewinnen wird! (mk)
Bewertung: 10/15 Punkte
Genre: Gothic Metal
Herkunft: Deutschland
Label: Eigenvertrieb
Veröffentlichungsdatum: 05/2014
Homepage: www.Crystal-Crow.com
Tracklist
- No Place In Paradise
- Dorian Gray
- The Call
- World Of Lies
- The Raven
- New Tomorrow
- Dance Of Death
- The Beast Within
- Time Ends
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