Placenta – „Missgunst und Neid“
Verfasst am 21. November 2013 von Michael Klein (Kategorie: CD-Rezensionen) — 2.238 views
Statt auf Nummer Sicher zu gehen, wählen die Berliner Placenta lieber den schwierigeren Weg und verlassen auf „Missgunst und Neid“ altbewährte Schemata und wagen sich an Neues. Dazu zählen der konsequente Einsatz deutscher Sprache (mitsamt angenehm klischeefreier Texte) und der vermehrte Anteil von klar gesungenen, melodischen Refrains. In diesen Sequenzen erinnert mich das ansonsten recht brachial vorgehende Quintett stark an die Alternativ-Sternchen von Selig.
Trotzdem gibt es auf „Missgunst und Neid“ deutlich mehr Keule als Samthandschuh. Nummern wie „Sretan Put“ oder „Wunderschön und wild“ drücken immer noch ziemlich fest in die Magengrube. Das verdrehte, hektische „Nur die Besten“ erinnert sogar ein wenig an die „Willkommen Im Club“-Phase von Die Schweisser – was ich als ausdrückliches Kompliment zu verstanden haben will.
Die Mixtur macht eine klare Kategorisierung nahezu unmöglich (wenn eine solche denn überhaupt Sinn macht). Wer auf modernes, grooviges und hartes Riffing steht, sich an der deutschen Sprache nicht stört und bei weichen Melodien nicht gleich Pickel bekommt, der sollte „Missgunst und Neid“ auf jeden Fall mal anchecken. (mk)
Bewertung: 9/15 Punkte
Genre: Modern Metal
Herkunft: Deutschland
Label: Noizgate Records
Veröffentlichungsdatum: 13.12.2013
Homepage: www.Facebook.com/PlacentaMetal
Tracklist
- Schlafe los
- Wunderschön und wild
- Baroness
- Sretan Put
- Nur die Besten
- Jure Joskan
- Collage Á Trois
- Ein Riese
- Tanzt
- Schwarze Tauben steigen
Tags: Missgunst und Neid, Placenta
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