Parkway Drive | Vorbands: Antagonist A.D., Veyl Of Maya

Verfasst am 10. Juli 2013 von Sebastian Mack (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 1.606 views

01.07.2013 – Colos-Saal, Aschaffenburg

Pünktlich zum Beginn des Monats Juli hat der Sommer endlich Einzug in der Region gehalten. Da passt es doch wie die Faust aufs Auge, dass an diesem besonders sonnigen Montag die Australier Parkway Drive die heiligen Hallen des Colos-Saal beehren. Dass es ein Metalcore-Abend werden würde, konnte man übrigens schon von weitem erkennen, denn die Fans haben alle brav ihre Uniformen (in Form von Muscleshirts, Tunnels, Röhrenjeans und sonstigen unverzichtbaren Utensilien) angezogen.
Eröffnet wurde der Abend überpünktlich von den Neuseeländern Antagonist A.D., die mich absolut nicht überzeugen können. Der Sound ist angesiedelt zwischen Metalcore und Hardcore, wobei die meisten Songs eher zu letzterem Genre tendieren. Abwechslung sucht man vergeblich und ich werde während dem halbstündigen Set der Band das Gefühl nicht los, dass man hier auf Biegen und Brechen versucht, sich in eine Musikrichtung einzupassen, anstatt, wie es die meisten Metalcore-Bands aktuell tun, über den Tellerrand hinauszuschauen und interessante Stilmixe zu kreieren. Auch das restliche Publikum nimmt die Band eher gelassen zur Kenntnis. Nur vereinzelt wird gemosht und geheadbangt.
Ganz anders sieht das bei Veil Of Maya aus: deren extrem harter Mix aus Deathcore und Djent-Elementen gibt richtig auf die Fresse und stellt sowohl die Gitarrenfetischisten als auch die Moshpitanhänger im Publikum vollends zufrieden. Die extrem tiefen Growls von Brandon Butler suchen in dieser Form ihresgleichen, da sie trotzdem relativ gut verständlich aus den Boxen dröhnen. Und über Marc Okubo braucht man sowieso keine Worte zu verlieren, dieser Mann beherrscht sein Instrument dermaßen perfekt, dass einigen Zuhörern wohl nicht einmal aufgefallen sein dürfte, wie geschickt er seine Riffs zunächst loopen und danach mit zusätzlichen Gitarrenklängen verfeinern kann. Großes Kino!
Als es im Raum plötzlich brechend voll ist, wird schlagartig klar – jetzt kommt der Hauptact. Der Colos-Saal steht bereits Kopf, bevor auch nur ein Song gespielt wird. Was dann in den nächsten eineinhalb Stunden passiert, habe ich so in dieser Location noch nie erlebt: Dauerhaft springen Crowdsurfer in die Menge, fast durchgängig wird von Wand zu Wand gemosht oder alternativ im Circle Pit gerannt. Nach nur zwei Songs ist es, trotz Klimaanlage und Ventilatoren, derart heiß, dass der Schweiß schon wieder von der Decke tropft. Das ist selbst den Jungs auf der Bühne zu heiß. Sie nehmen es jedoch gelassen und genießen vor allem die extreme Resonanz des Publikums – allen voran Sänger Winston McCall, dessen gute Laune durchgehend spür- und sichtbar ist. Und so knüppeln sich die Fünf durch ein kleines Best-Of-Set mit leichtem Fokus auf das aktuelle Album „Atlas“. „Carrions“, „Romance Is Dead“, „Boneyards“, and the list goes on. Hier wird so ziemlich alles gespielt, was der geneigte Hörer kennt und liebt.
So werden am Ende alle zufrieden und teilweise mit ein paar blauen Flecken zurückgelassen. Metal-Aschaffenburg-Logo-Feuer-EndversionWer nicht dabei war, hat definitiv was verpasst! (sz)

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