Tropas da desgraça

Verfasst am 16. Juli 2009 von Mathias Anthes (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 1.393 views

Sepultura
15.07.2009 – Colos-Saal, Aschaffenburg

Vor knapp zwei Wochen war Max Cavalera mit seiner Band Soulfly im Colos-Saal, schon folgt die Band, die er selbst 1984 gründete – Sepultura. Doch auch ohne ihn ist die Band höchst erfolgreich. Seit mittlerweile elf Jahren hat Derrick Leon Green Max‘ Platz inne und leistet hervorragende Arbeit. Im Colos-Saal viel mir ein großer Kerl auf, der ihm verdammt ähnlich sah – bis ich realisierte, dass er es ist. Sofort griff ich nach meiner Kamera, um ein Foto mit ihm zu machen. Doch zu meinem Entsetzen fiel mir ein, dass ich die Kamera zu Hause gelassen hatte, da sie im Dunkeln keine guten Fotos macht. Manchmal möchte ich mir selbst den Hals umdrehen.

Um 20:30 betrat er mit dem Rest der Gruppe die Bühne. Vorband? Fehlanzeige, sowas brauchen die Brasilianer nicht! Mit Vollgas gingen die Jungs ans Werk und spielten schon als dritten Song einen ihrer größten Klassiker: „Refuse/Resist“.
Ein Sepultura-Konzert ist kein gewöhnliches Thrash-Metal-Konzert, man merkt der Band ihre Herkunft an. So ist Jean Dolabellas Spiel eine abwechslungsreiche Mischung aus normalem Metal-Schlagzeug, südamerikanischer Perkussion und Kriegstrommeln; auch Sänger Green half immer wieder mit einer zusätzlichen Trommel aus.
Nach erst 45 Minuten gab es die erste Ansprache, in der sich Gitarrist Andreas Kisser bei den Fans für ihre Treue bedankte, denn nur dank ihnen sind 25 Jahre Sepultura möglich gewesen. Deshalb widmete er dem Publikum den Song Troops Of Doom. Auch Derrick Green meldete sich zu Wort und konnte mit durchaus akzeptablen Deutschkenntnissen überzeugen. Er wollte sogar Arise komplett auf Deutsch singen, doch ob er es wirklich tat, war nur schwer nachzuvollziehen.
Fast alle Gassenhauer wurden gespielt, darunter Sepulnation, „Territory, Convicted In Life und natürlich Roots Bloody Roots. Leider kam nach 90 Minuten bereits das Ende des Abends, selbst auf eine Zugabe wurde verzichtet – doch lieber ein kurzes gutes Konzert, als ein langes schlechtes. Und bei 20 Euro Eintritt kann sich auch niemand beschweren. Alles in allem ein denkwürdiger Abend. (ma)

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