Titans Of Metal 3 | Mit: Metal Attack, Cervet & Forbidden Daser

Verfasst am 18. Februar 2013 von Michael Klein (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 6.881 views

16.02.2012 – Colos-Saal, Aschaffenburg

Kann man beim „Titans Of Metal“ schon von einer Tradition sprechen? Ich denke ja, denn auch dieses Jahr hat sich die Aschaffenburger Metal-Szene geschlossen zum Stelldichein im Colos-Saal eingefunden, um den lokalen Titanen beim Musizieren zu lauschen.

Forbidden DaserWarum sich die Meute beim Eröffnungsfeuer von Forbidden Daser noch so schüchtern verhält, ist mir jedoch ein Rätsel. Da entfesseln die fünf Haibacher ein modernes Thrash-Getöse vom feinsten und im Aschaffenburger Halbkreis vor der Bühne ist es so ruhig wie bei der Queen zum Mittagstee. Leute, was braucht ihr denn noch mehr zum Bangen?
An der Band liegt es jedenfalls nicht (was der Applaus zwischen den Songs ja auch beweist) – diese zeigt sich wie immer sehr gut eingespielt und außerdem noch bewegungsfreudiger als in den letzten Jahren. Sänger Marc hat heute einen hervorragenden Tag und meistert von derben Thrash-Shouts bis zur Hochfrequenz-Sirene alle Lagen par excellence. Dazu gehen Stücke wie der Smasher „Boomer“, das fette „Damned Mosquitos“ oder das neue, mit Sepultura-Soudeffekten versehene „Uncut“ runter wie Öl. Ein starker Auftritt – der stärkste Titanen-Gig der Jungs bisher!

CervetNach kurzer Umbaupause geben Cervet mit dem Dauerbrenner „Season Of The Witch“ gleich Vollgas, was ein Echo in den vorderen Reihen mit sich zieht. Erste Haarflugwarnungen sind zu verzeichnen!
Bei den Szene-Urgesteinen gibt es heute keinen Firlefanz, keinen Schnickschnack, kein Brimborium – einfach nur derben, kantigen Thrash Metal, dessen rostige Klingen namens „The Hive“ oder „Sweet Home Chaos“ heute besonders aggressiv rüberkommen. Der neue Song „Secret City“ sorgt für Abwechslung. Er klingt, als ob Kiss im Cervet-Gewand mit Blastbeats experimentieren – irgendwie cool! Das ebenfalls neue, als Rausschmeißer gespielte „Yes We Bang“ geht sogar noch einen Schritt weiter. Die mit augenzwinkerndem Klischee versehene Hymne lehnt sich mit Stadionrock-tauglichem Refrain und viel Melodie noch weiter aus dem Cervet-Fenster, was sicher polarisieren wird. Doch wie auch immer: Man muss die sympathische Truppe um Zappa einfach mögen. Und abgesehen davon: Drei Gitarren auf der Bühne sehen einfach geil aus!

Metal AttackMetal Attack erwischen u.a. mit Panteras „Cowboys From Hell“ und Megadeths „Symphony Of Destruction“ einen gelungenen Einstieg. Vor der Bühne ist dementsprechend einiges an Bewegung zu verzeichnen und die Musiker zeigen bei ihrer folgenden Cover-Attacke erneut, dass sie alle Spielarten und Genres mühelos beherrschen. Die Instrumentalfraktion ist ständig in Bewegung und nimmt den Applaus der immer noch zahlreich Anwesenden dankbar auf – welche sich wiederum (bei den ganzen Abend über wirklich guten Sound) über diverse dargebotene Klassiker freuen. Was mir heute fehlt, ist das Feuer in den Augen von Frontmann Walter alias „Ratlaw“. Dessen Performance wirkt heute irgendwie unterkühlt. Der Partfaktor bleibt davon jedoch unberührt. Die Anwesenden haben bis zum Ende Spaß und werden sicherlich die vierte Ausgabe schon heiß erwarten…

(mk)

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