Gut geknüppelt ist halb gewonnen

Verfasst am 28. November 2009 von Mathias Anthes (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 2.057 views

Verdict | Vorband: Abandoned

27.11.2009 – Big Mama, Miltenberg

Was macht man, wenn man eine neue CD veröffentlicht? Richtig, man feiert! Deshalb hat sich fast die gesamte Belegschaft von Metal-Aschaffenburg.de in Miltenberg versammelt, um auf der offiziellen Veröffentlichungs-Feier von „Assassin : Nation“ mal ordentlich die Sau rauszulassen (Die Rezension zur CD findet Ihr hier).

Eröffnet wurde das Spektakel von Abandoned, die nicht lange fackelten und anfingen Köpfe abzuschrauben. Besser hätte der Abend nicht begonnen werden können, die vier Jungs aus Darmstadt überzeugten mit brachialen Riffs, jeder Menge Spielfreude und hessischem Babbsack-Humor („Neue Platte? Platten gibt’s hier nicht, die gibt’s nur am Auto“ oder „Als nächstes spielen dann verdickt oder verdünnt, ist mir auch egal“). Die Setlist bestand zum Großteil aus Songs vom aktuellen Album „Thrash You!“, aber auch ein paar Songs von den Vorgängern „Thrash Notes“ und „Misanthrope“ wurden gespielt. Der Leckerbissen des Abends war aber, dass sie eine Hörprobe von ihrem kommendem Album gaben, indem sie den Song „Fuck You Bastard“ zum Besten gaben. Zum Abschluss spielten sie noch den Kracher „Trapped“, dann war leider Feierabend.
Doch keiner musste verzweifeln, denn der eigentliche Hauptakt sollte ja erst noch kommen. Schließlich war der Sinn des Abends, die neue Platte von Verdict zu feiern. Abandoneds Sänger/Gitarrist „Kalli“ Kaldschmidt beschrieb sie mit den Worten: „Die Platte ist so geil, mir fällt ein Ei aus der Hose“ – klingt vielversprechend, oder? Wie erwartet wurden wir nicht enttäuscht, „Assassin : Nation“ ist genau die Knüppel-Scheibe geworden, die man von Verdict erwartet hat. Das komplette Album wurde live präsentiert, aber auch viele Songs der beiden Vorgängeralben „Reflections Of Pain“ und „Generation : Genocide“ haben die Bayern gespielt. Das Publikum kam voll auf seine Kosten und zeigte solchen Einsatz, dass Sänger Daniel „Ratte“ Baptista richtig gerührt war: „Ich kriege es gar nicht übers Herz das Publikum zu beleidigen… darauf könnt ihr euch echt was einbilden!“. Doch als sich die Schar selbst nach zwei Zugaben nicht zufrieden gab, bekam er doch noch eine Gelegenheit: „Das ganze Set nochmal? Das halte ich nicht durch, ein alter Mann ist doch kein D-Zug!“
(Ein Kerl ruft aus der hinteren Reihe) „Weichei!“
„Weichei? Hier, werd du erstmal 40, du! Arschloch!“
Da sie bereits ihr gesamtes Set abgefeuert hatten, mussten sie notgedrungen einen Song zweimal spielen, die Wahl fiel dabei auf „Sick Society“. Danach fiel auch für Verdict der Vorhang, aber für die Band mit dem guten Gefühl, ihre neue CD nicht besser angepriesen haben zu können.
Der gesamte Abend hätte nicht besser laufen können, das Big Mama war gut besucht, die Stimmung hervorragend und die Bands in hochform. So gehört sich das für Thrash Metal! (ma)

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