Ex-Kapellen | Mit: F.O.O.D., Großes Kino, Pronther und Dropp D

Verfasst am 18. Oktober 2016 von Michael Klein (Kategorie: Konzert-Rezensionen, Regionale Bands) — 48.619 views

15.10.2016 – JuKuZ, Aschaffenburg

Man bräuchte nicht viele Worte verlieren, um festzustellen, dass das Ex-Kapellen-Konzert genau das großartige, und (vermutlich einmalige) Event wurde, das man in Vorfeld erwartet hat.
Doch das würde den beteiligten Bands Unrecht tun, die diese Zeitreise so wundervoll gestaltet haben.

Den furiosen Beginn machten F.O.O.D., die ich von früher eher als nicht 100 % ernstzunehmende KoЯn-meets-Alice-In-Chains-meets-Black-Sabbath-Band in Erinnerung habe. Heute steht da plötzlich eine Truppe auf der Bühne, die sich nicht nur optisch ziemlich verändert hat, sondern mit sattem Einsatz und mächtig Hummeln im Hintern ein Brett auffährt, an dem sich so manch andere Band in Aschaffenburg ein Beispiel nehmen kann. Besser als heute hat der Oink-Metal noch nie geklungen – oder was sagen die anderen Zeitzeugen?

Gemessen an den Menschen vor der Bühne, haben Großes Kino heute viele Fans mitgebracht. Gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche (einmalige?) Rückkehr der einstigen MTV-Newcomer-Award-Gewinner! Und was soll man sagen? Es ist fantastisch, was Ex-FreiTag nach nur einer einzigen Probe(!) hier abliefern! Stücke wie „Rattengift“ oder „Lass das Licht aus“ sind keineswegs „Viel zu kompliziert“, sondern werden zu Recht mit viel Beifall bedacht. Und schnell wird klar, dass die Band ihrer Zeit damals weit voraus war und nach ihrer Auflösung eine Lücke hinterlassen hat, die nie mehr geschlossen wurde. Selten war junge Nostalgie schöner. Ihr habt uns gefehlt! Großes Kino!

14212547_1173722809368787_5180409671750151471_nAnschließend krempelt sich der Zuschauerraum einmal komplett auf links. Statt bunt wird’s schwarz. Pronther sind (als am kürzesten aufgelöste Kapelle) an der Reihe.
Deren Musik hat – durchaus ja nicht ungewollt – schon immer für zweigeteilte Meinungen gesorgt. Und so wird auch der Auftritt heute zu einer lieb-es-oder-hass-es-Sache. Wer vor der Bühne bleibt, hat jedenfalls viel Spaß am gemeinsamen Seife-fangen, Ballett-tanzen und sämtlichen anderen Evergreens der launigen Truppe, die heute mit Ersatzmann Ibrahim (Metal Attack) an der Gitarre leicht umbesetzt ist. Den Spaß an der Sache kann man auch den Musikern selbst ansehen. Bassist Matze habe ich noch nie so redselig erlebt. Ob hier vielleicht ein paar Hopfenkaltschorlen im Spiel waren? Haben sie sich ja auch verdient!

Dropp Ds NuMetal wirkt in heutigen Tagen zwar ein wenig aus der Zeit gefallen, doch keinesfalls angestaubt. Im Gegenteil: Der Sound drückt immer noch gewaltig und schüttelt die Anwesenden zur Mitternachtszeit nochmals gebührend durch. Den abschließenden Applaus hat sich die Band mit ihrer engagierten und motivierten Performance voll verdient. Es scheint so, als ob auch Dropp D in den letzten Jahren vermisst wurden. Und ein bisschen Platz für NuMetal ist doch immer, oder?

Ich bin gespannt, ob eine der Bands nach diesen Auftritten wieder Blut geleckt hat. Wundern würde es mich nicht.
Auf jeden Fall schreit dieses Event nach Wiederholung! Es gibt da noch einige Bands, deren einmalige Aufestehung im Vorfeld gefordert wurde (gell, Mr. Brainmatter, Cult Of Gaia, Black Moses & Co.?). Vielleicht dann zum 26. Jubiläum des JuKuZ? (mk)

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