Disillusion – „Alea

Verfasst am 07. Oktober 2016 von Michael Klein (Kategorie: CD-Rezensionen) — 1.863 views

In den letzten zehn Jahren waren Disillusion ein Phantom, dessen Name nach den beiden absoluten Ausnahmewerken (siehe MA-Jahrzehnt-Charts) „Back To Times Of Splendor“ und „Gloria“ immer wieder durch die Medien geisterte. Leider jedoch ohne echte Spuren (in Form von neuer Musik) zu hinterlassen. In Gedanken war die Band nie verschwunden – und die Musik der Alben stets als Summen im Ohr. Dennoch ist es kaum zu glauben, dass nun tatsächlich ein neues Stück Musik dieser Ausnahmeband vorliegt.

Der titelgebende Zehnminüter vereint alles, was man mit Disillusion verbindet. Zitiert kunstvoll jede einzelne Epoche der Bandgeschichte und verbindet diese zu einen neuen, aber dennoch vertraut wirkendem Monument, das ein angenehmes Gefühl von Schwerelosigkeit vermittelt.
Vom pulsierenden Beginn an, steigert sich „Alea“ kontinuierlich. Nach etwa zwei Minuten setzt Andy Schmidt mit seiner unvergleichlichen Klarstimme Akzente, die an die emotionalen Höhepunkte von „Back To Times Of Splendor“ heranreichen. Nach einem Drittel schlagen moderne Töne die Brücke in die „Gloria“-Phase, die im letzten Drittel explosiv von harten Riffs, Shouts (und Fanfaren!) in die Neuzeit versetzt werden. Der atmosphärische Ausklang greift am Ende erneut die Leichtigkeit und Schwerelosigkeit des Beginns auf.

In seiner Summe bildet „Alea“ die Brücke zwischen den beiden großen Alben der Band und lässt dabei kleine Ausblicke in bisher unbefahrene Gewässer zu. Für das neue Album, das die Band (per Crowdfunding) in Angriff nehmen will, wünsche ich mir noch mehr dieser Aufbruchstimmung und mehr dieses angedeuteten Wagemuts. Bis dahin ist das Stück ein wirklich schönes Lebenszeichen einer herausragenden Band! (mk)


gre

Bewertung: 12/15 Punkte
Genre: Progressive Metal
Herkunft: Deutschland
Label: Kick The Flame
Veröffentlichungsdatum: 07.10.2016
Homepage: www.Disillusion.de

Tracklist

  1. Alea


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