DevilDriver | Vorband: MagnaCult

Verfasst am 14. August 2016 von Mathias Anthes (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 2.040 views

14.08.2016 – Zoom, Frankfurt am Main

Eine Reise in die Vergangenheit: Das letzte Mal, dass ich in der Brönnerstraße auf einem Konzert war, war 2005, als Maroon und Fear My Thoughts gespielt hatten. Weder den damaligen Klub noch die Bands gibt es heute mehr. Seit 2012 läuft der Laden unter dem Namen Zoom; der Innenraum wurde modernisiert, hat aber nichts an seinem Charme eingebüßt.

MagnaCult aus Amsterdam legten ohne großes Gerede direkt los und brachten das Publikum schnell auf Betriebstemperatur. Sänger Seb wusste mit humorvollen Ansagen („Bitte entschuldigt mein schlechtes Deutsch, ich bin halt nur ein Käskopp – kann ja auch nix dafür.“) Sympathien zu sammeln und machte auch gesanglich eine gute Figur. Insgesamt klang ihr Thrash Metal für mich ein wenig zu standardisiert, war aber dennoch unterhaltsam genug, dass die halbe Stunde Spielzeit angenehm kurzweilig verflog und auch beim Rest der Anwesenden gut ankam.

DevilDriver legten erwartungsgemäß aber noch zwei, drei Schippen oben drauf und zerlegten die Bude fachmännisch. Von Anfang an tobte der Moshpit in der Mitte des Saals, der nur für die ein oder andere Wall Of Death unterbrochen wurde. Das neue Album „Trust No One.“ wurde überraschend wenig angespielt, was mir aber ehrlich gesagt ganz recht war. „Pure Sincerity“, „Nothing’s Wrong?“, „Not All Who Wander Are Lost“, „I Could Care Less“ (das überraschenderweise in der Mitte des Auftritts gespielt wurde und nicht als krönender Abschluss) oder „Clouds Over California“ scheinen live einfach beliebter zu sein, selbst bei der Band. Auch ihre Coverversion von AWOLNATIONs „Sail“ boten sie dar und wurden dafür gefeiert. Die Kalifornier, allen voran natürlich Frontmann Dez, machten ordentlich Stimmung und hätten kaum eine bessere Schau bieten können, umso störender war es, dass die Abmischung der Instrumente katastrophal war. 90 % des Klangbildes bestand aus Schlagzeug und Gesang, die Gitarren gingen unter wie eine Waschmaschine auf Hoher See. Auch dass keine Zugabe gespielt wurde war enttäuschend, aber letzten Endes war es doch ein sehr gutes Konzert. (ma)

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