Purer Hass

Verfasst am 26. Februar 2004 von Mathias Anthes (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 2.038 views

Chimaira | Vorbands: Soleilnoir, Every Time I Die

25.02.2004 – Nachtleben, Frankfurt am Main

Die Thrash Metal Band Chimaira aus Cleveland, Ohio, befindet sich zur Zeit auf ihrer „Pure Hatred“-Tour und spielte im Frankfurter Club „Nachtleben“.
Nach einer kurzen Wartezeit im Club ging es runter in den Keller. Dort war nichts außer einer kleinen Bar und einer Stage – Mehr braucht man nicht für ein gelungenes Metal-Konzert. Nach knapp 20 Minuten betrat eine unbekannte, doch ziemlich gute deutsche Band auf: Soleilnoir. Bereits der zweite Song war wie geschaffen für die Mosher unter uns, dementsprechend gut war die Stimmung im Laden.

Im Anschluss kam die zweite Vorband Every Time I Die. Auch sie vermochten mit ihrem Hardcore-Sound die Massen zu begeistern, die Kommunikation mit dem Publikum war phantastisch, die Show quasi perfekt. Bereits nach ihrem dritten Song hatten meine Nackenmuskeln schwer gelitten, doch es sollte noch schlimmer kommen…

Nach einer kurzen Umbaupause betraten dann Chimaira die Bühne. „Implements Of Destruction“ ertönte, nach und nach kamen alle Mitglieder der Band zusammen und spielten sofort los. Mark Hunter wusste es, das Publikum anzuheizen und zu immer heftigeren Moshs hinzureißen („I want you to destroy this fucking place!“).
Spätestens als der „Metal-Moses“ die Massen spaltete war es unmöglich ruhig dazustehen oder gar sich herauszuhalten aus der moshenden Menge. Um nicht allzu sehr in den Mosh Pit gezogen zu werden, hatte ich mich am Monitor am Bühnenrand festgehalten, was Bassist Jim LaMarca allerdings zuerst nicht sah und mir deshalb mehrmals auf die Hand trat. Als er es bemerkte, schenkte er mir als Entschädigung sein Plektrum – so zeigt sich ihre Verbundenheit mit den Fans, Hände schütteln war ebenso an der Tagesordnung, genau wie gemeinsames Grölen. Besonders als der neue Drummer Ricky Evensand sich mit einem Solo der Extraklasse vorstellte, war klar, dass diese Band zu beeindrucken wusste.
Zwar gelten Chimaira als die Begründer des Metalcore, doch haben sie ihren Stil schon ab dem zweiten Album „The Impossibility Of Reason“ in Richtung Thrash Metal verlagert. Songs wie „Eyes Of A Criminal“ oder „Cleansation“ bewiesen das zweifellos. Weitere Lieder wie „Dead Inside“ oder „Lumps“ luden zum Mitsingen (bzw. Mitschreien) ein und so war ich recht heiser am Ende des Abends, doch ich war nicht der Einzige. Abschließend spielten sie mit „Pure Hatred“ den wohl beliebtesten Song und befriedigten so die Lust auf harte Klänge eines wohl jeden Metallers.

Alles in allem danke ich Chimaira und Every Time I Die für diesen mehr als genialen Abend. (ma)

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