Through The Eyes Of The Dead – „Skepsis“

Verfasst am 09. Februar 2010 von A. Wissel (Kategorie: CD-Rezensionen) — 2.860 views

Pioniere am pionieren?

Through The Eyes Of The Dead ist eine US-amerikanische Band, die in ihrem Heimatland eigentlich immer auf Tour ist. Zwischendurch muss eben aber  doch auch einmal neues Material wieder her. Mit ihrem dritten Album „Skepsis“ hat die Gruppe, die als einer der Pioniere des so genannten Deathcore-Genre gelten, vor, aus der Veröffentlichungsflut der Sparte herauszustechen.
Mit neuem Sänger und Gitarristen im Gepäck wurde ein Album kreiert, welches noch brutaler und aggressiver ist, entgegen dem angeblich melodischen Trend.

Die CD beginnt mit einem Grollen, das sich verdammt nach Kanalisation und Elend anhört. Dieses mündet in das erste Lied „Dementia“.
Es wird direkt munter drauf losgehackt und ein paar nette leichte Endzeit-Melodien dazu gepackt. Der neue Sänger brüllt sich munter durch äußerst tiefe Gefilde und packt immer mal auch das höhere Gekreische aus.
Dazu muss man sagen, dass es sich wirklich gut anhört, wenn höhere und tiefere Grunzgesänge übereinander gehängt werden, aber jeder Freund des Live-Konzertes bekommt wohl beim Hören auf CD dabei leichte Übelkeit. Insgesamt muss man sagen sind definitiv Einflüsse von Bands wie Behemoth, Morbid Angel und auch At the Gates herauszuhören.
Immer wieder kommen wirklich schöne Melodien zum Vorschein, die dann wieder in typischen Metalcore-Gefilden münden.
Auch gibt es die obligatorischen Breakdown-Parts, welche sich allerdings glücklicherweise ziemlich in Grenzen halten.
Der Death Metal dominiert wirklich über das komplette Album hinweg und animiert immer wieder zum Mitnicken.
Technisch hat die Band auf jeden Fall einiges auf dem Kasten, aber es hört sich auch vieles nach Baukasten-System an.
Kein Lied besitzt eigentlich eine richtige Struktur oder bleibt im Ohr hängen. Das ist der größte Kritikpunkt an dem Album, aber leider auch ein fataler. Nette Melodien und Ideen gehen leider durch die Belanglosigkeit anderer Passagen mit unter.

Produziert wurde das Ganze von der Band selbst, was dementsprechend auch hörbar ist. Das Schlagzeug hört sich stark nach Drum-Computer an, weil es teilweise total unorganisch klingt.
Genauso wie die anderen Instrumente alle sehr nach vorne gemischt sind und die komplette Entfaltung des Klangs leider nicht zugelassen wird.
Alles kling sehr gepresst und kühl.
In diesem Genre werden wirklich viele Alben in dieser Art abgemischt, aber ich persönlich bin absolut kein Freund davon.

Die Platte wird auf jeden Fall jedem Fan von Bands wie Despised Icon oder White Chapel zu gefallen wissen.
Abschließend bleibt zu sagen, dass das Album wirklich auch seine Momente hat, aber so etwas reicht eben in der Flut an Bands nicht mehr aus. Ist das wirklich eine sinnvolle Entwicklung der Gruppe? (aw)


throughtheeyesofthedead

Bewertung: 6/15 Punkte
Genre: Deathcore
Herkunft: USA
Label: Prosthetic Records
Veröffentlichungsdatum: 19.02.2010
Homepage
: www.MySpace.com/TTEOTD

Tracklist

  1. Parasite Throne
  2. Dementia
  3. No Haven
  4. Perpetual Defilement
  5. Inherit Obscurity
  6. The Manifest
  7. Defaced Reality
  8. Siphonaptera From Within
  9. Insomnium
  10. Skepsis


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