Temperance | Vorbands: Induction & Secret Rule
Verfasst am 16. März 2025 von Michael Klein (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 169 views14.03.2025 – Colos-Saal, Aschaffenburg
Als ich im Colos-Saal ankomme, ist es noch nicht sonderlich voll – die ersten drei Reihen aber eng besetzt. Es scheinen also einige eingeschworene Temperance-Fans anwesend zu sein, die sich zuerst jedoch von den kurzfristig eingesprungenen Secret Rule aufwärmen lassen dürfen. Die ItalienerInnen fungieren als Ersatz für Ignea, denn die ukrainische Band musste ihre Teilnahme an der Tour absagen, da die Regierung alle Ausreisegenehmigungen für Künstler kurzfristig gestoppt hat.
Schade, denn die Band hat noch im Oktober im Vorprogramm von Eleine sehr überzeugt.
Secret Rule machen ihren Job gut, können aber mit dem recht austauschbaren Symphonic Power Metal keinen wirklichen Eindruck hinterlassen – was erklärt, warum die Band nach neun Alben in 11 Jahren (!) nicht schon viel bekannter ist.
Der Qualitätssprung zu den folgenden Induction ist dann umso größer. Die Band um Kai-Hansen-Sohn Tim gibt von Anfang an Vollgas und hat mit „Born From Fire“, „Scorced“ oder „Medusa“ auch einige echt starke Songs im Gepäck.
Die teils fragwürdigen Outfits (Sonnenbrillen & Fetzenhemd) der in großen Teilen neu besetzte Truppe mal beiseite gelassen, hinterlässt der Rest sonst einen ziemlich guten Eindruck und wird vom immer zahlreicher werdenden Publikum begeistert aufgenommen.
Bleibt zu hoffen, dass das Personalkarussell der Hamburger sich nicht noch weiter dreht – dann könnte hier deutlich mehr daraus werden!
Temperance haben vor etwas mehr als einem Jahr als Vorband von Serenity ziemlich abgeräumt und kommen nun zu Headliner-Ehren. Wie damals begeistert die Band auch heute mit purer Spielfreude, viel guter Laune, musikalisch erstklassiger Leistung und einigen wirklich starken Songs („Daruma“, „Diamanti“), die von den Fans abgefeiert werden.
Cool, dass die Italiener (plus New Yorkerin) dabei ihre komplette Diskographie abdecken und mit „Hero“ und „Limitless“ sogar Stücke der ersten beiden Alben zum Zug kommen. Eine echte Vollbedienung, die nach knapp 90 Minuten und dem an Nightwish erinnernden Mini-Epos „Pure Life Unfolds“ als Zugabe ein Ende findet.