Leaves‘ Eyes | Vorbands: Atrocity, Agathodaimon

Verfasst am 03. Mai 2014 von Fallen (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 3.081 views

02.05.2014 – Colos-Saal, Aschaffenburg

Es gab sicherlich einige, die sich bei der Tour-Konstellation Leaves‘ Eyes/Atrocity gefragt haben, wie das funktionieren soll. Klar, die Beteiligten beider Bands sind nahezu deckungsgleich, von daher ergibt das Sinn. Aber musikalisch gibt es nich allzu viele Gemeinsamkeiten. Und kann man als Musiker zwei Gigs hintereinander ohne Ermüdungserscheinungen absolvieren? Dies gilt es später zu klären.

AgathodaimonZuerst sollen Agathodaimon dafür sorgen, die etwa 250 Anwesenden auf Betriebstemperatur zu bringen. Ein Blick in die Menge zeigt: Der Großteil der Meute im Colos-Saal ist wegen Leaves‘ Eyes da. Das macht es für die Mainzer nicht unbedingt einfacher. Doch statt mit Mid-Tempo-Songs (von denen die Band ja einige im Repertoire hätte) auf Nummer sicher zu gehen, gibt das Quintett von Anfang an Vollgas. Sänger Ash (mit beeindruckender Performance am Mikrofon) dirigiert durch das angeschwärzte Dark-Metal-Programm und gewinnt mit Stücken wie „An Angel’s Funeral“, „Cellos For The Insatiable“, „Serpent’s Embrace“ oder „I’ve Risen“ schließlich eine Menge Sympathiern bei den Anwesenden. Fazit: Kurz aber gut! (mk)

Atrocity sind eigentlich schon ordentlich in die Jahre gekommen, schließlich ist die Band bereits älter als ich selbst – aber dennoch können sie es nicht lassen voller Elan auf die Bühne zu hechten, und davor zieh‘ ich meinen Hut. Allen voran stürmt selbstverständlich Sänger Alex Krull, der energiegeladen von links nach rechts springt und das Publikum fast ununterbrochen animiert. Atrocity lassen es sich ebenfalls nicht nehmen, diesen Abend relativ derbe anzugehen und so hauen sie einem Songs wie „Pandaemonium“, „Death By Metal“ oder „Reich Of Phenomena“. Jedoch werden auch Lieder wie „Satans Braut“ aus dem „Gothic-Repertoire“ ausgepackt, bei dem zwei Frauen aus dem Publikum auf die Bühne geholt werden. So werden insgesamt alte und neue Songs von Ü- und U-25 abgefeiert und Band sowie Publikum haben gemeinsam Spaß.
Der Auftritt war nicht nur dank der Songauswahl gelungen, sondern auch aufgrund des Sounds und des stets sympathischen Auftritts der Jungs. Als Atrocity die Bühne verlassen, bringt Alex die Worte „Wir sehen uns“ auf das nächste Level, denn nun folgten Leaves‘ Eyes. (mat)

Leaves EyesUnd zugegeben: Es ist schon etwas skurril, wenn nach der Umbaupause die gleichen Musiker erneut die Bühne betreten und mit einem Begrüßungsapplaus empfangen werden…
Und um gleich etwas vorzugreifen: Von Ermüdungserscheinungen der Musiker-Doppelbelastung keine Spur – so gut wie heute habe ich Leaves‘ Eyes noch nie gesehen. Obwohl ich kein ausgewiesener Anhänger der Band bin, gefällt mir der Gig wirklich gut – den Fans natürlich noch viel besser. Diese feiern jeden einzelnen Song der Truppe gebührend ab!
Warum die Band um Liv Kristine heute so gut funktioniert, kann ich nicht genau sagen. Vorteilhaft ist auf jeden Fall, dass der dreckige Gitarrensound von Atrocity beibehalten wurde und dieser den auf CD eher glatten Songs eine gehörige Portion Punch verleiht – was der Band enorm gut steht. Dazu kommt, dass sich heute fast ausnahmslos gute Stücke in der Setlist finden. „Farewell Proud Men“, „My Destiny“, „Melusine“, „Hell To The Heavens“, Symphony Of The Night“ – jeder Song ein Treffer. Es ist bezeichnend, wenn ausgerechnet der „Duchbruchs-Song“ „Elegy“ in meinen Augen heute den „Schwachpunkt“ markiert. Aber das ist zu vernachlässigen. Toller Gig! (mk)

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