Mastodon – „The Hunter“

Verfasst am 01. Oktober 2011 von Gringer (Kategorie: CD-Rezensionen) — 2.129 views

Auf der Jagd

Nur knapp 18 Monate nach „Crack The Skye“ gleich wieder ein Album zu bringen – da war wirklich einer auf der Jagd. Aber wonach? Angeblich ja mal nach nichts – kein Konzept, kein Prog – einfach drauf los – Lieder für alle.
Diese sind es aber nicht geworden. Zum Glück? Leider? Eher zum Glück, weil dieses Album sich noch wunderbar entwickeln wird, auch wenn es sich erst einmal einfacher (aber auf keinen Fall zu simpel) anhört.

Okay, es stimmt, dass Fans von „Leviathan“ die Rückkehr zu dieser Härte vergeblich suchen werden, aber Fans von „Blood Mountain“ und „Crack The Skye“ sind hier absolut richtig. So findet der „Blood Mountain“-Fan die Härte und Rockbarkeit in vielen Stücken wieder. Vertretungsweise sei hier „Spectrelight“ genannt.

Viel mehr hat mich verblüfft, dass uns der verspielte Charakter von „Crack The Skye“ auch auf „The Hunter“ unzählige Male begegnet. Beim Titeltrack schon fast zu extrem. Und die erwarteten simplen Mitgrölhymnen? Sie sind nicht sonderlich viel zu finden, aber der ein oder andere Song ist dann doch mit frischem Wind behaftet.

Mit ein paar Songs haben es Mastodon dann aber doch geschafft zu überraschen. Zum Beispiel mit dem ungewöhnlich einfachen Mitsingrefrain in „All The Heavy Lifting“ oder dem rockigen „Dry Bone Valley“ bzw. dem Anfang von „Thickening“. Highlight ist aber das Weihnachts-Hippie-Lied „Creature Lives“. (Habe ich das gleiche Lachen nicht bei einer Veröffentlichung vor einer Woche gehört?). Wunderbar wurde der Ausklang des Albums mit „Bedazzled Fingernails“ geschaffen.

Das Ganze wird wieder mit der gewohnt verspielten Aufmachung von Mastodon geliefert. Die Kaleidoskop-artigen Bilder im Booklet sehen zwar immer schön aus, könnten aber auch etwas kreativer sein.

Aber seien wir nicht zu streng, sondern freuen uns über die DVD in der Special Edition. Dort findet man herrliche Einleitung zu dem Album durch die Jungs (in diversen Zuständen). Leider zu kurz. Der Schlagzeuger erläutert dann noch Song um Song auf seine charmante Art. Abgerundet wird die DVD durch drei Videoclips, wobei ich jedem „Deathground“ besonders ans Herz legen will. Der Song ist nicht auf der CD vertreten, aber ums Musikalische geht’s hier wirklicht nicht.

Die Platte wird nach jedem Mal hören besser und hat schon nach sehr kurzer Zeit ein hohes Suchtpotential entwickelt. Absolute Kaufempfehlung – zumal man Mastodon-Alben immer erst 20-mal hören muss. Und bereits nach dem dritten Durchlauf scheint „The Hunter“ süchtig zu machen. (lkb)


Bewertung: 12/15 Punkte
Genre: Metal
Herkunft: USA
Label: Roadrunner Records
Veröffentlichungsdatum: 23.09.2011
Homepage: www.MastodonRocks.com

Tracklist

  1. Black Tongue
  2. Curl Of The Burl
  3. Blasteroid
  4. Stargasm
  5. Octopus Has No Friends
  6. All The Heavy Lifting
  7. The Hunter
  8. Dry Bone Valley
  9. Thickening
  10. Creature Lives
  11. Spectrelight
  12. Bedazzled Fingernails
  13. The Sparrow


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