ENEMY AC130 ABOVE – „ENEMY AC130 ABOVE“

Die vertrackte Riffgewalt von Decapitated in Verbindung mit den instrumentalen Klangwelten von Animals As Leaders und einer Prise Meshuggah in einem Paket? Doug Painter macht’s möglich.

„Phenomenology“ beginnt mit einem 81 Sekunden langen Zitat Carl Sagans. Für ein Intro ist das noch vertretbar, doch auch „Artificial Constructs“ fängt mit einem einminütigen Einspieler an, was schnell die Geduld mancher Hörer aufzehren kann, vor allem, weil der Rest des Liedes kaum in Schwung kommt.
Nach diesem eher zähen Anfang nimmt das Album aber Fahrt auf: Das bereits im Vorfeld veröffentlichte „Alienate“ hatte mich damals direkt in seinen Bann gezogen und erst auf diese Ein-Mann-Band aufmerksam gemacht. Gerade der sich aufbauende und in einem Double-Bass-Gewitter entladende Mittelteil hat es mir angetan. Ich dachte, dass es eigentlich nicht besser werden kann, doch „Metaphysics“ straft mich Lügen. Es begeistert mit einem Klangteppich, der den Verstand umhüllt und einen das Hier und Jetzt vergessen lässt.
Auch der Rest des Albums überzeugt mich, die Kompositionen sind flüssig und abwechslungsreich; z. B. bietet „Superluminal“ etwas geradlinigeres Riffing, das schnell ins Ohr geht, während „Onoskelis 1129“ sich langsam walzend fortbewegt.
Die weiteren eingestreuten Einspieler Sagans sind nicht zu lang geraten, bilden ein übergreifendes Thema und ein würdiges Ende des Albums.

Reinhören lohnt sich hier auf jeden Fall, doch bei einem Preis von nur zehn Dollar wäre selbst ein Blindkauf keine Fehlinvestition. (ma) 

Bewertung: 12/15 Punkte
Genre: (Instrumental) Djent
Herkunft: USA
Label: Eigenvertrieb
Veröffentlichungsdatum: 17.11.2018
Homepage: EnemyAC130Above.Bandcamp.com

Tracklist

1. Phenomenology
2. Artifical Constructs
3. Alienate
4. Metaphysics
5. イレイザーキャノン
6. Superluminal
7. Sensory Deprivation
8. Matrioshka
9. Dream Sequence
10. Onoskelis 1129
11. Psychosis
12. Suspended Animation