Akroma – „Apocalypse

Verfasst am 05. August 2017 von Sebastian Mack (Kategorie: CD-Rezensionen) — 1.576 views

Symphonischer, schwarz eingefärbter Metal mit progressiven Elementen? Klingt auf dem Papier eigentlich gar nicht so verkehrt. Und in der Tat: Musikalisch ist das, was da so serviert wird, mitunter gar nicht so schlecht.
Hervorzuheben ist zunächst die Gitarrenarbeit. Die Riffs klingen hin und wieder beeinflusst vom progressiven Rock der 70er (zu hören unter anderem auf Zwischenpassagen bei „Offertorium“), sind jedoch nicht sonderlich frickelig oder komplex ausgefallen. Der clean gespielte Bass gibt dem Ganzen eine feine Erdung, hin und wieder könnte er jedoch noch einen Ticken mehr im Vordergrund stehen. Am überzeugendsten eingespielt sind die Drums – tight, on point, so wie das sein muss.
Die Basis stimmt also. Auch Orchester- und Keyboard-Elemente passen an sich zum Gesamtgefüge. Doch wo Symphonic draufsteht, muss auch Operngesang drin sein. Daher liefert Laura Kimpe hin und wieder ein wenig Nightwish-Gesang. Das passiert meistens dann, wenn die Songs sich auf ihren ruhigen Moment in der Mitte zubewegen, den fast alle sechs Tracks des Albums aufweisen. Damit leitet sie also immer all jene Momente ein, die weniger inspiriert und durchdacht klingen, sondern eher ein wenig schleppend daherkommen und die Songs mitunter unnötig in die Länge ziehen.
Weiter getrübt werden die eigentlich guten Ansätze durch Sänger Alain Germonville. Die tiefen Growls klingen nicht außergewöhnlich, wären aber noch zu verkraften. Extrem nervtötend wirkt hingegen sein unaufhörliches, hohes Gekeife, das den Hauptteil seiner Gesangseinlagen ausmacht. Dadurch wird der Hörgenuss, der beispielsweise im opulenten Intro von „Sanctus“ entsteht, nachhaltig zerstört.
Insgesamt krankt Apocalyspe daran, dass den guten Ideen in der Regel eher mittelmäßige Momente folgen. Das Songwriting wirkt dadurch unschön eindimensional. Auch, dass viele Songs mit einer Bewegung auf einen Höhepunkt arrangiert sind, steht den Liedern eher im Weg, denn viel zu selten folgt auch wirklich ein Ausrufezeichen. Am Ende bleibt eigentlich nichts hängen und das Album ist dadurch schnell vergessen. (sz)


Bewertung: 6/15 Punkte
Genre: Symphonic Black Metal
Herkunft: Frankreich
Label: Fantai’Zic Productions
Veröffentlichungsdatum: 12.05.2017
Homepage: http://Akroma-Metal.net

Tracklist

  1. Kyrie
  2. Offertorium
  3. Sanctus
  4. Agnus Dei
  5. Lux Aeterna
  6. In Paradisum


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