Soulfly | Vorband: Tenside

Verfasst am 03. Juli 2012 von Michael Klein (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 3.819 views

02.07.2012 – Colos-Saal, Aschaffenburg

Vor fast genau zwei Jahren haben Soulfly den Colos-Saal in eine brasilianische Sauna verwandelt.
Und die Vorzeichen für den heutigen Abend ließen keinen anderen Schluss zu, als dass sich dies heute wiederholen sollte. Schließlich hat Truppe um Max Cavalera wie damals („Omen“) erneut ein neues Album am Start („Enslaved“) und ist hochmotiviert, die Meute zum Schwitzen zu bringen.

Für den ersten Aufguss in der Club-Sauna sind diesmal die Münchener von Tenside verantwortlich, die ebenfalls 2010 schon mal zu Gast waren und einen formidablen Eindruck hinterließen. Dem steht das Quartett heute in nichts nach. Der groovige Metal – mal härter, mal melodischer – kommt gut an, auch wenn sich die meisten Besucher deutlich hüftsteifer als die Band präsentieren. Was war denn da los, Aschaffenburg? Gruppen-Rheuma?
Die Performance der Band ist jedoch prima und der Song „Armed And Dangerous“ vom aktuellen Silberling „Chain Reaction“ bringt es auf den Punkt: Tenside sind (mit starken Songs und viel Action auf den Brettern) bewaffnet und gefährlich gut.

Soulfly starten nach dem Intro „Resistance“ mit dem saubrutalen Opener „World Scum“ vom neuen Album „Enslaved“. Ganz schöner Hammer für den Anfang! Doch bereits hier beweist sich Neu-Bassist Tony Campos (Ministry, Prong) als eindeutiger Gewinn für die Band, denn das Bartmonster bringt nicht nur viel mehr Bewegung auf die Bühne, sondern übernimmt auch noch einige aggressive Gesangsparts von Max. Zusammen mit dem immeraktiven Marc Rizzo ist so rechts und links vom Herrn Wurstfrisur immer Alarm angesagt, wenn sich Soulfly durch die inzwischen acht Alben umfassende Diskografie häckselt. „Back To The Primitive“, „Prophecy“, „Frontlines“, „Blood Fire War Hate“, „Revengeance“ (mit Igor Jr. & Ritchie Cavalera als Gästen), „Plata O Plomo“. Dazu ein paar Sepultura-Evergreens vom Schlage „Roots Bloody Roots“, „Refuse/Resist“, „Troops Of Doom“ – fertig ist der totale Ausnahmezustand im Pit. Unglaublich, dass die vom Schweiß durchtränkte Menge nach 75 Minuten noch die Energie besitzt, die Band mit „Ole Ole Ole! Soulfly, Soulfly!“-Sprechchören auf die Bühne zurückzuschreien. Max (ja, seine Gitarre ist auch heute im Grunde nur schmückendes Beiwerk) und Co. Lassen sich nicht lumpen und hauen noch „Jumpdafuckup“ (leider wieder nur angespielt), „Eye For An Eye“ und ein Schnipsel von Maidens „The Trooper“ als Zugabe raus. Danach ist dann wirklich jeder fertig. Und zufrieden. War geil! Gerne wieder. (mk)

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