Kyuss Lives! | Vorband: The Treatment

Verfasst am 21. Juni 2012 von Fallen (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 2.273 views

20.06.2012 – Colos-Saal, Aschaffenburg

Gestresst vom Stau und durchnässt vom Regen ging es endlich ab in den Colos. Die Klimaanlage lief bereits auf Hochtouren, denn es hieß: Ausverkauft! Und zwar aus gutem Grund. Die Legende Kyuss Lives! sollte das Colos-Saal ordentlich wegrocken.

Doch zuerst durften die englischen Hair-Metaller The Treatment das Publikum mit saftigen Gitarren und starkem Gesang beschallen. Allerdings ging das Auditorium nicht ganz auf die Animierversuche der Lederrocker ein. Ob das an der Konzentration des Haarsprays in der Luft lag oder ob alle nur Kyuss sehen wollten, stellte sich erst später heraus. Schade war es auf jeden Fall, denn die fünf Jungs aus Cambridge gaben auf der Bühne mehr als ordentlich Gas und zeigten viel Spielfreude auf. Die musikalische Mischung aus AC/DC und ein wenig Iron Maiden mit ordentlich „Hair“, war evtl. aber auch nicht der beste Einstieg für die folgende Kultband. Trotzdem wurde The Treatment nach ca. 40 Minuten mit ordentlich Applaus verabschieded.

Anschließend wurde es voller und voller vor der Bühne und man konnte seinen schon jetzt schweißgebadeten Konzertnachbarn noch viel näher kennenlernen. Doch als Kyuss Lives! dann die ersten Takte anstimmte, brach der Sturm in der Wüste los. Binnen Sekunden entstand ein riesiger (Tanz)-Pit und die bei der Vorband merkliche Zurückhaltung wich hemmungslosem Abfeiern der Desert-Rock-Helden. Schwitzende Leiber verbanden sich zu einer wirren Masse, die sich im Takte der groovigen Gitarre bewegte. Ab und zu lösten sich aus diesem diffusen Gemenge aus lauter Kehle Textfragmente und nach den einzelnen Songs schossen die Hände aus der Masse und applaudierten den lässigen Jungs auf der Bühne.

Wie es sich für Stoner-Rock gehört, war die Bühnenshow nicht groß und es gab selbstverständlich keine Ansagen, aber man konnte der Band die Spielfreude ansehen. Gelegenlicht entlockte das Publikum dem Sänger John Garcia sogar ein feines „Thank you“. Gut 1,5 Stunden später und zwei Liter ausgeschwitztem Wasser leichter war das Konzert schließlich zu Ende.
Ein definitiv gelungener Abend, an dem Kyuss Lives! beweisen durfte, warum die Band diesen Status hat. Sie sind und bleiben die Urväter des groovigen Stoner-Rocks und es bleibt einem nichts anderes zu sagen als: Kyuss Lives! (mat)

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