Dark Easter Metal Meeting │ Mit: Secrets Of The Moon, The Vision Bleak, Imperium Dekadenz, Der Weg Einer Freiheit, Haradwaith und Dagnir En Gwann

Verfasst am 10. April 2012 von Michael Klein (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 3.360 views

08.04.2012 – Backstage Werk, München

Während der Großteil der Nation dem österlichen Eiersuchen nachgeht, hat es die Hälfte der Metal-Aschaffenburg-Redaktion nach München verschlagen, um statt dessen der ersten Auflage des Dark Easter Metal Meeting beizuwohnen. Das starke Line-Up und die Tatsache, dass das Mini-Festival in einer von Deutschlands coolsten Locations stattfindet, hat die Entscheidung aber auch nicht schwer gemacht.
Im Club angekommen sieht es zunächst noch recht spärlich besucht aus. Die etwa 100 Anwesenden werden sich gegen Ende hin zwar noch mindestens vervierfachen – obgleich es vor der Bühne bei keiner Band so richtig voll wird.

Die Lokalmatadore von Dagnir En Gwann eröffnen den heutigen Abend, können aber nur schwerlich Schwung in die Meute bringen. Der zu unfokussierte Black Metal der Truppe klingt noch etwas holprig und unbeholfen und läuft eher an den Ohren vorbei als hinein.

Besser gefallen da schon Haradwaith. Die Leipziger können mit ihrem lebendigen, intensiven und melodischen Schwarzmetall punkten. Sowohl an den Songs (bevorzugt vom Debüt „Creating Hell“) als auch an der Bühnenperformance gibt es so gut wie nichts auszusetzen – finden auch die anderen Hundertschaften im Backstage Werk, die der Band nach einer guten halben Stunde zujubelt. Gelungen. (mk)

Anschließend gibt es mit Der Weg Einer Freiheit das erste richtige Highlight an diesem Tag. Perfektes Zusammenspiel trifft auf glasklaren Sound (Ausnahme: Samples) und macht es dem Publikum damit leicht, überzeugt zu werden. Der atmosphärische Black Metal führt zu einer Befreiung aus der klassischen Schwarzmetallparalyse bei vielen Menschen im Publikum. Bei Stücken wie „Der Stille Fluss“, „Ruhe“ und „Neubeginn“ fliegt das Haar vor der Bühne und auch der Andrang vor dem Merch-Stand lässt auf eine positive Bilanz am Ende des Abends schließen.  Mit dem Lied „Lichtmensch“ präsentiert uns die Band noch einen klirrend-kalten Ausblick auf ihr im Juni erscheinendes zweites Album „Unstille“, dessen heute festgestellte Kursänderung in eine dreckigere Richtung die Erwartungshaltung bekräftigt. Stagnation ist der kreative Tod und manche konservative BlackMetal-Band könnte sich von dieser Progressivität auch mal eine Scheibe abschneiden. Der Siegeszug geht weiter. (aw)

Objektiv muss man anerkennen, dass Imperium Dekadenz am heutigen Abend die größte Menge vor die schick dekorierte Bühne ziehen. Die Schwarzwälder Formation kann in München scheinbar auf eine solide Fanbasis zählen, die den Auftritt der Musiker begeistert aufnehmen und abfeiern.
Subjektiv muss ich zugeben, dass ich den Mid-Tempo-lastigen Black Metal des Quintetts heute äußerst langweilig und nur wenig mitreißend finde. Dennoch schön zu sehen, dass die Truppe gut ankommt.

Dass The Vision Bleak im Anschluss vor dem eher Black-Metal-fokussierten Publikum einen schweren Stand haben werden war klar. Entsprechend leer wird es vor der Bühne. Einige treue Fans und auch die Band selbst lassen sich davon die Laune nicht verderben und lassen zu Krachern wie „Carpathia“ oder „Wolfmoon“ kräftig die Haare rotieren. Das brachiale „A Romance With The Grave“ lässt schließlich sogar einige Schwarzmetaller aufhorchen. Geil – wie eigentlich immer, wenn das Deathship über die Bühne segelt. (mk)

Als letzte Band des Abends gingen Secrets Of The Moon auf die Bühne. Als Releaseshow zum neuen Album „Seven Bells angekündigt, boten die Osnabrücker jedoch eher ein Best-Of-Set. Vor teilweise recht lustlos wirkenden Zuhörern schütteltet das Quartett neben älteren Brechern wie Misama“ oder „Ghost mit „Seven Bells“ oder „Nyx auch neueres Material aus dem Ärmel. Die Band gab dabei ihr Bestes, vom Publikum wurde dies zu später Stunde leider nur selten adäquat honoriert. Secrets Of The Moon zeigen mit diesem Auftritt trotzdem, dass sie sich weiterhin zu den besten Black-Metal-Bands im Land zählen dürfen und in Sachen Intensität und Songwriting ihnen keiner das Wasser reichen kann. (ms)

Dank diesem fesselnden Abschluss und anderen Highlights kann das Dark Easter Metal Meeting als voller Erfolg verbucht werden. Wir hoffen jedenfalls auf eine zweite Ausgabe mit ähnlich starkem Billing im nächsten Jahr! Dann aber bitte mit etwas begeisterungsfähigerem Publikum… (mk)

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