Pain Of Salvation – „Road Salt One“

Verfasst am 11. Mai 2010 von Michael Klein (Kategorie: CD-Rezensionen) — 2.374 views

Zeitreise

Bereits die vorab veröffentlichte EP „Linoleum“ hat ja schon angedeutet, dass im Hause Pain Of Salvation künftig in eine andere Richtung gesteuert wird. Doch solche Stilwechsel ist man von den Schweden spätestens seit dem symphonie-Experiment „BE (ChinassiaH)“ gewohnt. Mit dem ersten Teil des „Road Salt“-Duos wirft das Quintett die Experimentierfreude und den dezenten Wahnsinn des Vorgängers über Bord und begibt sich mit dem Hörer auf eine Zeitreise in die Siebziger.

No Way“ eröffnet das Album als relaxte Rock-Nummer mit einem brillant aufsingenden Daniel Gildenlöw.
Das spartanisch arrangierte und wie bereits beim Opener mit hintergründigen Hammond-Sounds garnierte „She Loves To Hide“ wirkt daraufhin etwas unspektakulärer und schaltet einen Gang zurück.
Sisters“ ist eine extrem minimalistische Ballade, die eigentlich nur auf dem zerbrechlichen Gesang basiert. Das erste große Highlight.
Of Dust“ behält das ruhige Tempo bei und entpuppt sich als kurze Nummer mit Gospel-Flair und seicht geflüstertem Text.
Tell Me You Don’t Know“ setzt als waschechter Country-Song mit Steel-Guitar einen Akzent und sorgt für Abwechslung, bevor
Sleeping Under The Stars” mit typischem Pain-Of-Salvation-Humor und viel Ironie den Groupie-Wahn skizziert.
Darkness Of Mine” ist ein ungewöhnliches, klassisches, dynamisches Laut/Leise-Stück, das in dieser Form auch gut auf „Scarsick“ gepasst hätte.
Das von der EP bekannte, coole „Linoleum“ ist der klassischste POS-Song. Ganz in Tradition von „The Perfect Element, Part 1” und „Remedy Lane“ – allein der Sound (dieses – und bisher aller Songs) versetzt den Hörer 40 Jahre in der Zeit zurück. Die 70er lassen grüßen.
Curiosity“ ist dann die erste durchgängig schnelle Nummer – bleibt aber besonders wegen des simplen Aufbaus insgesamt relativ blass.
Where It Hurts“ und der Abschluss „Innocence“ atmen beide leicht psychedelische Luft, wobei letzteres auch proggig-düster akzentuiert ist.
Dazwischen sorgt das melancholische, toll gesungene Titelstück „Road Salt“ ist für das zweite wirkliche Highlight der Platte

Road Salt“ braucht einige Durchläufe um zu wirken – ist es doch wirklich ganz anders gelagert als das bisherige Machwerk der Schweden. Sänger Daniel Gildenlöw präsentiert sich in brillanter Form, die Kompositionen können diesem Niveau aber nicht gleichziehen. Nur zweieinhalb wirklich herausragende Stücke sind für eine Band dieses Kalibers zu wenig. Ich bin gespannt, ob die Band mit dem zweiten Teil noch die Kurve bekommt. (mk)


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Bewertung: 8/15 Punkte
Genre: Progressive Rock
Herkunft: Schweden
Label: InsideOut
Veröffentlichungsdatum: 17.05.2010
Homepage: www.PainOfSalvation.com

Tracklist

  1. No Way
  2. She Likes to Hide
  3. Sisters
  4. Of Dust
  5. Tell Me You Don’t Know
  6. Sleeping Under The Stars
  7. Darkness of Mine
  8. Linoleum
  9. Curiosity
  10. Where it Hurts
  11. Road Salt
  12. Innocence


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