Nackenbrechend gut

Verfasst am 30. Oktober 2009 von Mathias Anthes (Kategorie: Konzert-Rezensionen) — 2.002 views

„Neckbreakers Ball“ | Mit: Arsis, Scar Symmetry, Behemoth und DevilDriver

29.10.2009 – Batschkapp, Frankfurt am Main

Aller guten Dinge sind drei, so verwundert es nicht, dass heute der dritte Tag der „Neckbreakers Ball“-Tour ist!

Den Anfang machten die Amerikaner von Arsis. Wer die Band noch nicht kannte, kennt sie spätestens jetzt, denn Sänger James Malone schaffte es, den Bandnamen in 30 Minuten viermal zu erwähnen. Doch schlimm war das selbstverständlich nicht, insbesondere angesichts der Leistung, die die Jungs aus Virginia Beach an den Tag legten. Viele Leute waren noch nicht da, als sie spielten, doch denen gefiel die Schau sichtlich.
Auch ich kannte die Band vorher nicht, doch muss ich mich definitiv mehr informieren, die Jungs haben wirklich was auf dem Kasten.
Nach einer kurzen Umbaupause kamen die Schweden von Scar Symmetry, um den Frankfurtern einzuheizen. Bestens gelaunt spielten sie nicht nur Songs vom neuen Album „Dark Matter Dimensions“ (Die Rezension dazu gibt es hier), sondern auch viele Klassiker, darunter „Chaosweaver“, „Retaliator“ und „Mind Machine“.
Vielleicht liegt es daran, dass die neuen Stücke für zwei Sänger geschrieben wurden, aber irgendwie kamen sie live besser rüber als die alten Songs. Auf jeden Fall legten sich Robert Karlsson und Lars Palmqvist ins Zeug, um dem Publikum zu gefallen. Dies ist ihnen auch bestens gelungen und das Sextett wurde beim Abschied von der Bühne gebührend gefeiert.
Wer die Umbaupause draußen verbrachte, erlebte beim Wiederreinkommen eine kleine Überraschung auf der Bühne: Doppelköpfige Adler, Kobras in Angriffsposition – es wurde klar, dass Behemoth nun an der Reihe sind.
Eigentlich bin ich kein so großer Anhänger der Polen, doch die Schau, die geboten wurde, war absolute Spitze. Der Klang war mehr als druckvoll, die Blastbeats spürte man buchstäblich in Mark und Bein und die Band zeigte auf der Bühne eine mächtige Präsenz. Die Batschkapp war mittlerweile gerammelt voll und die Stimmung am kochen – wer diesen Auftritt verpasst hat, ist selber schuld. Eine Stunde dauerte das Spektakel, die ich, trotz meiner bereits erwähnten eigentlichen Abneigung, sehr genossen habe. Behemoth haben sich bei mir ziemlich beliebt gemacht.
Die letzte Band des Abends war DevilDriver, die bereits sehnsüchtig erwartet worden war. Besonders Sänger Dez Fafara wirkte sehr aufgedreht und voller Spielfreude – alles andere als selbstverständlich, denn ihr Auftritt am Vortag in Köln musste aufgrund gesundheitlicher Probleme seinerseits abgesagt werden. Doch heute schien das alles in weiter Ferne zu liegen, Dez war mit 100% voll bei der Sache, genau wie der Rest der Band. Vor allem bei Klassikern wie „I Could Care Less“ und „Nothing’s Wrong?“ ging es heiß her, bei „Meet The Wretched“ kam es zu einem Circle Pit, der fast den gesamten Platz vor der Bühne einnahm. Aber auch die neuen Songs vom aktuellen Album „Pray For Villains“ kamen hervorragend an, darunter „Fate Stepped In“, „Back With A Vengeance“ und der Titelsong „Pray For Villains“. Leider betrug die Spielzeit nur eine Stunde, ich und so ziemlich jeder Andere im Raum hätten die Jungs aus Santa Barbara gerne noch länger gesehen. Doch das Leben ist nunmal kein Wunschkonzert, und so verließen viele glückliche Metaller nach dem letzten Song „Devil’s Son“ den Frankfurter Kult-Schuppen in die milde Oktobernacht. (ma)

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